«Wirtschaftlichkeit und Ökologie gehören zusammen»
Jürg Hofstetter, Inhaber und Geschäftsführer Jürg Hofstetter AG. (Foto: Klimastiftung Schweiz)
Zürich/Küssnacht am Rigi – Mit finanzieller Unterstützung der Klimastiftung Schweiz installiert die Jürg Hofstetter AG in Küssnacht am Rigi zwei Systeme zur Wärmerückgewinnung. Über 200 Tonnen CO2 pro Jahr spart sie auf diese Weise ein. Dies sei nicht der erste und nicht der letzte Schritt für eine umweltfreundliche Produktion, sagt der Inhaber und Geschäftsführer Jürg Hofstetter. Das KMU beschichtet insbesondere Aluminium und Stahl für Bau und Industrie.
Klimastiftung Schweiz: Die Beschichtung von Metallen braucht viel Energie. Wie steht Ihr Unternehmen dazu?
Jürg Hofstetter, Inhaber und Geschäftsführer: Eine möglichst geringe Belastung der Umwelt ist bei uns ein grosses Thema. Schon bei der Gründung im Jahr 1988 wurde sehr stark auf umweltverträgliches Produzieren hin geplant. Wir haben auf eine sparsame Beleuchtung geachtet und im Rahmen des Möglichen bereits Wärme wiederverwendet. Seither haben wir immer wieder umwelttechnische Verbesserungen umgesetzt. Vor einigen Monaten liessen wir zum Beispiel sämtliche Lampen, inklusive Aussenbeleuchtung, mit Niederwattlampen bestücken.
Das aktuelle Projekt der Wärmerückgewinnung hat nun eine grössere Dimension.
Sowohl die Wärme der Produktionsprozesse, als auch die Abwärme der Heizkessel werden zur Aufbereitung des Warmwassers genutzt. Mehrere Wärmetauscher, eine Wärmepumpe und ein Wärmespeicher machen diese Nutzung effizient. Wir haben einen neuen Kompressor angeschafft, welcher mit Wasser gekühlt wird. Dadurch können wir die Abwärme effizient nutzen und sehr viel Gas einsparen. Dank einem neuen Kältetrockner mit integrierter Schaltuhr braucht das Druckluft-Betriebsnetz ausserhalb der Produktionszeit keine Energie mehr. Für die gesamte Erneuerung war eine grössere Investition im sechstelligen Bereich notwendig.
Die Klimastiftung Schweiz bezahlt 54’000 Franken an das Projekt. Welche Rolle spielt dieser Beitrag für Ihr Unternehmen?
Als ich den Mitarbeitern erzählen konnte, dass dieses Vorhaben von der Klimastiftung Schweiz unterstützt wird, hatte ich eine Bestätigung, dass unser Projekt von Spezialisten als sinnvoll erachtet wird. Das war für mich sehr wertvoll. Zudem sind wir froh um diese Entlastung im Projektbudget.
Wie sind Sie auf die Idee für dieses Projekt gekommen?
In Geschäftsjahren mit positiver Ertragslage investieren wir nach Möglichkeit in die Zukunft unseres Betriebs. Dass wir weniger CO2 verbrauchen, ist für uns einerseits deshalb wichtig, weil wir uns als nachhaltiges Unternehmen positionieren wollen. Andererseits ist es längerfristig auch wirtschaftlich sinnvoll, da wir so weniger Geld für Brennstoffe und CO2-Abgaben zahlen müssen. Wirtschaftlichkeit und Ökologie gehören bei uns zusammen.
Wie zeigt sich das im Alltag?
Wir versuchen immer wieder, Prozesse zu optimieren – zum Beispiel die Einbrennzeiten der Lacke. Unser Spülwasser bereiten wir selber auf. Das sind täglich 1’000 Hektoliter. Wir brauchen nur für die Rückspülung der Harze Frischwasser. Bereits überlegen wir schon neue Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu senken. Ich denke, bei der Effizienz unserer Motoren könnten wir mittelfristig den Hebel ansetzen. (Klimastiftung Schweiz/mc/ps)
Über die Klimastiftung Schweiz
Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 über 1000 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein mit 13 Millionen Franken unterstützt.
Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.
Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffen. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückvergütung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.
Die Partner der Klimastiftung Schweiz
Die Schweizer und Liechtensteiner Dienstleister Allianz Suisse, Alternative Bank Schweiz, AXA Winterthur, Bank J. Safra Sarasin, Bank Vontobel, ECA, Gebäudeversicherung Bern, Gebäudeversicherung Kanton Zürich, Glarner Kantonalbank, LGT, Liechtensteinische Landesbank, Man Investments, New Re, PartnerRe, Pictet & Cie, PwC, Raiffeisen Schweiz, Sanitas Krankenversicherung, SAP (Schweiz) AG, SCOR Services Switzerland AG, Swisscanto Asset Management AG, Swiss Life, Swiss Re, Vaudoise Assurances, VP Bank und XL Group sind Partner der Klimastiftung Schweiz.
Weitere Informationen: www.klimastiftung.ch