Wirtschaftsnobelpreis geht an drei Armutsforscher
Stockholm – Der Wirtschaftsnobelpreis geht in diesem Jahr an die drei Forscher Esther Dulfo, Abhijit Banerjee und Michael Kremer. Zum zweiten Mal überhaupt erst wird damit auch eine Frau geehrt.
Esther Duflo, Abhijit Banarjee und Michael Kremer würden für ihren experimentellen Ansatz geehrt, Armut zu lindern. Sie hätten «unsere Fähigkeiten zur Bekämpfung der globalen Armut erheblich verbessert», gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm bekannt.
Der gebürtige Inder Banarjee und die Französin Duflo lehren in den USA am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT), die beiden sind miteinander verheiratet. Der Amerikaner Michael Kremer forscht an der Harvard University.
Jüngste Preisträgerin aller Zeiten
Duflo ist nach der US-Professorin Elinor Ostrom erst die zweite Frau, die mit dem Preis geehrt wird. Zugleich ist die 46-Jährige die jüngste Person, die je den Wirtschaftsnobelpreis bekam. Duflo sagte, sie haben nicht damit gerechnet, schon in ihrem Alter mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet zu werden. Sie hätte gedacht, dass man viel älter sein müsse, um sich den Preis zu verdienen. Der Preis erfülle sie mit Demut.
Kremer habe Mitte der 1990er-Jahre eine Methode entwickelt, wie das grosse Problem in kleinen Schritten angegangen werden könne. Dazu hätte er im Westen Kenias eine Reihe von Interventionen getestet, um Schulergebnisse zu verbessern. Banerjee und Duflo hätten – oft zusammen mit Kremer – daraufhin schon bald ähnliche Studien zu anderen Problemen und in anderen Ländern durchgeführt. Ihre experimentellen Forschungsergebnisse dominieren laut Nobelkomitee heute die Entwicklungswirtschaft. (mc/pg)