Wohnen gewinnt in Pandemie an Bedeutung

Wohnen gewinnt in Pandemie an Bedeutung
(Photo by Aaron Huber on Unsplash)

Bern – Das Wohnen gewinnt laut dem Baumeisterverband an Bedeutung, auch aufgrund von Homeoffice wegen der Corona-Pandemie. Am begehrtesten sind Einfamilienhäuser und Drei- bis Viereinhalb-Zimmer-Wohnungen in Mehrfamilienhäusern mit einer Fläche von 80 bis 120 Quadratmetern.

In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) sprechen sich die Schweizerinnen und Schweizer, die aktuell grossmehrheitlich in den Städten und Agglomerationen wohnen, für eine Verdichtung des städtischen Raums aus. Trotzdem wünschen sie grosszügigere, qualitativ hochstehendere Wohnfläche.

Dies sei eine grosse Herausforderung, schreibt der SBV, denn es gehe darum, sowohl diesem Wunsch nachzukommen als auch die bebaute Fläche zu verdichten. Die Baubranche biete hierfür konkrete Lösungsansätze. So werde heute bereits jede zurückgebaute Wohnung durch zwei neue ersetzt, bei gleichzeitiger Verdreifachung der Wohnfläche.

Zu viele Hindernisse
Um Verdichtung und Lebensqualität zu vereinbaren, müssten Hindernisse bei der Modernisierung des Gebäudeparks aus dem Weg geräumt werden. Dazu könnten unter anderem Baubewilligungsprozesse vereinfacht oder Beschwerdeverfahren besser strukturiert und beschleunigt werden. Zudem widersprächen die aktuellen Bestimmungen in Sachen Lärmschutz dem Prinzip der Verdichtung. Auch die Regeln des Heimatschutzes innerhalb der Bauzone seien oft kontraproduktiv.

Unterstützung findet beim Baumeisterverband das neue CO2-Gesetz mit dem Gebäudeprogramm als einer der wichtigsten Bestandteile. Die Erneuerung des Schweizer Gebäudeparks, der einen Viertel der CO2-Emissionen des Landes ausmache, sei eine der wichtigsten Stellschrauben, um die Klimaziele zu erreichen.

Neubauten am effizientesten
Die Umsetzung des Gesetzes müsse es unter anderem ermöglichen, die Massnahmen zur Förderung neuer Ersatzbauten zu verstärken. Letztere seien aus energietechnischer Sicht oft die effizienteste Lösung, denn ein heute erstelltes Gebäude verbrauche zwischen vier- und siebenmal weniger Energie als ein Haus mit Baujahr 1980 oder früher. Zudem trügen Ersatzneubauten zur Verdichtung und zur Schonung des Bodens bei.

Nicht zuletzt brauche es auch einen beherzten Ausbau der kantonalen Gebäudeprogramme, denn die Sanierungsquote liege aktuell schweizweit bei nicht einmal einem Prozent. (awp/mc/pg)

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