Work Smart Initiative: Unternehmen unterzeichnen Charta

Work Smart Initiative: Unternehmen unterzeichnen Charta

Die Unterzeichner der Work Smart Initiative. (Foto:pd)

Bern – Flexible Arbeitsformen liegen im Trend. Viele Unternehmen sind aber noch nicht so weit oder stehen ganz am Anfang. Die jüngst gegründete Work Smart Initiative will Schweizer Unternehmen dabei unterstützen, flexible Arbeitsformen einzuführen und zu fördern. Sieben Unternehmen haben die Charta der Initiative unterzeichnet und gestützt auf eine Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz einen Leitfaden entwickelt mit Tipps für die Einführung flexibler Arbeitsformen.

Die Schweizer Arbeitswelt verändert sich: Neue Technologien, vielfältige Lebensmodelle und veränderte Wertvorstellungen stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Denn heute muss die Arbeit nicht mehr ausschliesslich im Büro und zu fixen Zeiten erledigt werden. Mitarbeitende können zuhause oder unterwegs auf ihre Unterlagen zugreifen oder sich in Meetings und Videokonferenzen einwählen. Daraus ergibt sich die Chance, Prozesse zu flexibilisieren, sie besser auf die Lebenswirklichkeit der Mitarbeitenden sowie die Kundenbedürfnisse abzustimmen. Viele Unternehmen wollen diese Chance packen, doch oft fehlen ihnen wichtige Voraussetzungen, um flexible Arbeitsformen einzuführen, zu nutzen und zu fördern.

Work Smart Initiative für flexible Arbeitsmodelle
Die aus dem Home Office Day entstandene Work Smart Initiative setzt genau hier an. Die Initianten Microsoft Schweiz, Die Mobiliar, Die Schweizerische Post, SBB, Swisscom und Witzig The Office Company sowie die SRG SSR wollen mit der Initiative flexibles Arbeiten in den eigenen Unternehmen weiter fördern sowie andere Schweizer Unternehmen bei der Einführung mobiler und flexibler Arbeitsformen begleiten und unterstützen. Mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Charta bekennen sich die Unternehmen zu drei Hauptzielen: motivierende Rahmenbedingungen für die Mitarbeitenden schaffen, den Arbeitsmarkt zur Rekrutierung von Fachkräften besser erschliessen sowie Energie, Gebäude und Verkehrsinfrastrukturen smarter nutzen und diese gleichmässiger im Tagesverlauf auslasten. Mit der symbolischen Unterzeichnung laden die Initianten andere Unternehmen ein, die Charta zu unterzeichnen und sich ebenfalls dafür einzusetzen, dass smarte Arbeitsformen in ihren Organisationen Realität werden.

Aktionswoche zum Thema Work Smart
Mit einer Aktionswoche vom 15. bis 19. Juni 2015 machen die Initianten von Work Smart auf das Thema aufmerksam: Fachreferate, Fallbeispiele und Workshops bieten Entscheidungsträgern die Gelegenheit, ihr Wissen über flexible Arbeitsformen zu vertiefen und sich Impulse für ihr Unternehmen zu holen. Für eine praktische Erfahrung von flexiblen Arbeitsmodellen sorgen rund 50 offene Arbeitsorte in der ganzen Schweiz. Sie sind während der Aktionswoche frei zugänglich. Die aktuelle Liste der Events und sowie eine Karte mit den offenen Arbeitsplätzen ist hier abrufbar:
www.work-smart-initiative.ch/week

Studie zur Ausgangslage, zu Herausforderungen und Erfolgsfaktoren
Die Hochschule für Angewandte Psychologie der Fachhochschule Nordwestschweiz hat im Auftrag der Work Smart Initiative untersucht, wo Schweizer Unternehmen heute in Bezug auf flexible Arbeitsformen stehen, welche Herausforderungen sie zu bewältigen haben und welche Faktoren die Entwicklung fördern oder hemmen. Die Studie zeigt, dass es verschiedene Phasen der Entwicklung gibt, die Einsteiger- und Fortgeschrittenenphase.

„Eine fördernde Unternehmenskultur zu schaffen und die Unterstützung des Managements sind jedoch die zentralen Herausforderungen für alle befragten Unternehmen“, sagt Studienleiter Johann Weichbrodt. Weiter müssen Führungskräfte ihr Führungsverständnis überdenken. In Unternehmen, die sich noch in der Einstiegsphase befinden, müssen Führungskräfte die flexible Arbeitsweise stärker regulieren und kontrollieren. Bei den Fortgeschrittenen ist mehr Freiraum und Vertrauen möglich und somit ein Führungsstil gefragt, der sich noch stärker an Zielen und Ergebnissen orientiert. Für eine funktionierende Zusammenarbeit braucht es jedoch auch später klare Rahmenbedingungen. So sollte die gemeinsame physische Präsenz organisiert sein und Regeln für die Erreichbarkeit, insbesondere zu unüblichen Arbeitszeiten, definiert werden. Je flexibler die Arbeitsbedingungen sind, desto wichtiger wird es, die Auslastung der Mitarbeitenden nicht aus dem Blick zu verlieren und desto stärker müssen sich Teams selbst regulieren, zeigt die Befragung.

Aus der Studie entwickelt – ein Leitfaden mit Tipps
Aus Erfahrungen lernen: Ein Leitfaden für Führungskräfte liefert nebst einer schnellen Übersicht über die wichtigsten Studienergebnisse konkrete Tipps, wie Unternehmen flexible Arbeitsformen fördern können, welche Rahmenbedingungen es dafür braucht und welche Faktoren entscheidend sind. Eine wichtige Voraussetzung ist die technische Infrastruktur – dazu gehört beispielsweise eine mobile Hardware, eine stabile drahtlose Verbindung und ein uneingeschränkter IT-Zugriff auf die erforderlichen Plattformen und Systeme. Zudem braucht es geeignete Kommunikationsinstrumente für die virtuelle Zusammenarbeit und eine Führungskultur, in der die Ziele und nicht die Präsenz im Vordergrund stehen. (WSI/mc/pg)

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