World Overshoot Day: Ab sofort lebt die Welt auf Pump

Unser Hunger nach natürlichen Ressourcen frisst den Planeten auf. (Bild: © Sarah Weishaupt / WWF Schweiz)

Zürich – Die Weltbevölkerung hat am heutigen 19. August die Ressourcen verbraucht, die ihr für das ganze Jahr 2014 zur Verfügung stehen. Das heisst: Wir übernutzen unseren Planeten. Damit auch unsere Kinder einen lebenswerten Planeten vorfinden, braucht es mehr Nachhaltigkeit. Der Wirtschaft kommt dabei eine wichtige Rolle zu.

Heute ist der „World Overshoot Day“. Das heisst: Ab morgen lebt die Welt auf Pump. Beim „World Overshoot Day“ handelt es sich um jenen Tag, an dem die Menschheit die Ressourcen verbraucht hat, welche die Erde innerhalb eines Jahres erneuern kann. Erstmals verbrauchte die Weltbevölkerung Anfang der 70er Jahre mehr Ressourcen als die Erde im gleichen Zeitraum produzieren konnte. Damals fiel der „World Overshoot Day“ in den Dezember. Mittlerweile sind bereits über 1,5 Planeten nötig, um die Bedürfnisse der Weltbevölkerung langfristig zu stillen. Die Schweizer Bevölkerung hat die ihr zustehenden Ressourcen bereits seit dem 9. Mai verbraucht, Amerika tat dies schon im März. Geht diese Entwicklung so weiter, so sind im Jahr 2030 global über 2 Planeten nötig (siehe Grafik).

Bundesrat will Umweltschutzgesetz  ergänzen
Dass eine schonendere Rohstoffproduktion und ein effizienter Umgang mit den Ressourcen notwendig ist, hat auch die Politik erkannt. Um die Ressourcenknappheit in den Griff zu bekommen und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft zu erhalten, möchte der Bundesrat das Umweltschutzgesetz um den wichtigen Aspekt der Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz ergänzen. Wie die Ausgestaltung dieser Revision aussehen soll, wird das Parlament in den kommenden Wochen diskutieren.

Der WWF unterstützt den Bundesratsvorschlag eines mehrstufigen Vorgehens, welches stark auf freiwilligen Branchenvereinbarungen aufbaut und erst im Fall von Trittbrettfahrern oder bei internationalem Angleichungsbedarf verbindliche Vorgaben vorsieht. Dies ist ein pragmatischer Ansatz, der sich bisher bewährt hat. Wichtig ist aber die Mitberücksichtigung der im Ausland anfallenden Umweltbelastungen: Heute fallen bereits 73 Prozent unserer Umweltbelastungen ausserhalb unserer Grenzen an.

Mehr Transparenz gefordert
Damit die vorgeschlagenen Instrumente die gewünschte Wirkung erzielen, braucht es mehr Transparenz bezüglich der Zielerreichung. Der WWF fordert deshalb, dass Hersteller und Händler ab einer gewissen Grösse dazu verpflichtet werden, der Öffentlichkeit Bericht zu erstatten, welche Anteile der von ihnen verwendeten besonders umweltbelastenden Rohstoffen etablierte Nachhaltigkeitsstandards einhalten. Dazu Jennifer Zimmermann, WWF-Projektleiterin Konsum & Wirtschaft: « Transparenz in diesem Bereich ist wirkungsvoll, da sie Vorreiterunternehmen von Trittbrettfahren unterscheidet und damit eine positive Auswirkung auf das Umweltverhalten hat.» (WFF/mc/ps)

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