Zürich – Im Meer vor Belize haben Forscher diese Woche eine bis jetzt noch unbekannte Hammerhai-Art entdeckt. Die Entdeckung zeigt, wie dringend dieses einzigartige Gebiet in der Karibik mit dem längsten Barriereriff der nördlichen Hemisphäre, geschützt werden muss. Der WWF fordert nun weitergehende Schutzmassnahmen von der Regierung von Belize.
Das Fisheries Department von Belize und Forscher der Florida International University (FIU) haben diese Woche die Entdeckung einer bisher noch unbekannten Art aus der Gattung Sphyrna (Hammerhai) gemeldet.
Die neu entdeckte Hai-Art lebt relativ gebietstreu und ist auf saubere Gewässer angewiesen. Ihre Anwesenheit zeigt, dass der Lebensraum am Belize Barriere Riff noch weitgehend intakt ist. „Die Art ist ein weiteres Beispiel für die Bedeutung des Belize Barriere Riffs als mariner Biodiversitäts-Hotspot“, sagt Doris Calegari, Artenschutzexpertin beim WWF Schweiz. „Damit dieses wertvolle Gebiet auch in Zukunft erhalten bleibt, setzt sich der WWF mit weiteren Partnern für einen strengeren Schutz ein.“
Paradies für Pflanzen und Tiere
Das Meer vor Belize ist ein Paradies für über 1.400 Arten von Pflanzen und Tieren, darunter die weltgrösste Population von bedrohten westindischen Seekühen, seltene Meeresschildkröten, Rochen, Haie und Delfine.
Das Belize Barriere Riff wurde 1996 zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt. In den letzten Jahren wurde das Ökosystem des Riffs jedoch durch Bautätigkeit an der Küste zerstört und 6500 Hektaren Mangrovenwälder wurden abgeholzt. In der Folge hat die UNESCO 2009 das Belize Barriere Riff auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt. Doch geplante Ölbohrungen in den Gewässern von Belize gefährden das Riff noch heute und müssen verboten werden.
Letzten Oktober hat der WWF dem Premierminister von Belize eine Petition mit über 265‘000 Stimmen überreicht. Sie alle fordern, dass die Regierung von Belize alles unternimmt, um dieses einzigartige Riff zu schützen. In der Folge wurden seismische Untersuchungen in einem Radius von einem Kilometer vom Riff verboten. Der WWF ist erfreut über dieses ermutigende Zeichen, fordert aber ein komplettes Verbot von Ölbohrungen in den Gewässern von Belize. Nur dann kann das Belize Barriere Riff von der UNESCO Liste der gefährdeten Welterbe entfernt und der langfristige Schutz dieses fragilen Ökosystems sichergestellt werden.
Das Riff trägt 15 Prozent zum jährlichen BIP von Belize bei: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes, rund 190.000 Menschen, lebt vom Einkommen durch kommerzielle Fischerei oder Tourismus und ist so direkt vom Belize Barriere Riff abhängig. (WWF/mc/ps)