Jungbär M25 bei der Besenderung im Südtirol.
Zürich – Der italienische Jungbär M25 soll nicht das gleiche Schicksal erleiden wie M13, der vor gut einem Jahr in Graubünden abgeschossen wurde. Der WWF fordert die Behörden auf, besonnen zu handeln und dem Bären eine echte Chance zu geben. Deshalb lanciert die Umweltorganisation die Bärenpetition „Viva M25“.
Mit der Petition (www.wwf.ch/baer) will der WWF Schweiz die Bündner Kantons- und Gemeindebehörden an ihre grosse Verantwortung erinnern. Sie sollen alles unternehmen, damit sowohl der Jungbär M25 als auch alle zukünftig einwandernden Bären in der Schweiz eine faire Chance erhalten. „Dank der Petition sollen die Verantwortlichen erkennen, dass sie in der Bevölkerung über einen starken Rückhalt verfügen: Denn eine Mehrheit der Schweizer begrüsst die natürliche Rückeinwanderung der Bären in die Schweiz, das haben zwei repräsentative Umfragen des WWF klar gezeigt“, sagt Anita Mazzetta vom WWF Graubünden.
Die Bündner Behörden sind nun gleich auf mehreren Ebenen stark gefordert: „Es braucht dringend gut geschützte Herden, bärensichere Abfallcontainer und gesicherte Bienenhäuser“, fordert WWF-Bärenexpertin Joanna Schoenenberger. Der Bär muss möglichst von den Siedlungen fern gehalten werden, in den betroffenen Gemeinden muss deshalb der Umgang mit Abfall angepasst werden. „Zentral ist zudem die sachliche Information der Bevölkerung und Touristen, denn nur so wird der Bär in der betroffenen Region auch akzeptiert“, sagt Schoenenberger. Als positives Beispiel nennt sie das Münstertal, das sich vorbildlich auf die Rückkehr des Bären vorbereitet hat.
Zwei unnötige Abschüsse
Seit 2006 haben nun bereits neun Bären die Schweiz besucht und es werden auch in Zukunft wieder Jungbären einwandern. Die Schweiz hat mit JJ3 und M13 bereits zwei Bären getötet, obschon diese Wildtiere international streng geschützt sind. „Die betroffenen Regionen tun also gut daran, jetzt ihre Hausaufgaben zu lösen. Der WWF unterstützt diese Arbeit voll und ganz“, sagt Schoenenberger. Langfristig führt kein Weg daran vorbei, dass sich die betroffenen Alpenregionen auf die natürliche Rückeinwanderung der Grossraubtiere vorbereiten. (WWF/mc/ps)