Zürich – Der WWF hat zum zweiten Mal die 12 grössten Schweizer Gross- und Detailhändler von der Ratingagentur Inrate nach ihren Umweltleistungen bewerten lassen. Das neue WWF-Rating zeigt, es bewegt sich etwas in der Branche der Schweizer Lebensmittel-Gross- und Detailhändler. Die Discounter holen im Vergleich zu 2015 auf. Der Bericht zeigt jedoch auch auf, dass die Branche als Ganzes nach wie vor grosse Herausforderungen zu lösen hat, um ihre Auswirkungen auf die Umwelt auf ein verträgliches Niveau zu senken.
Die Wiederholung des Ratings zeigt, wie sich die Unternehmen seit 2015 entwickelt haben: In der obersten Kategorie der «Visionäre» schaffte es auch dieses Mal kein Unternehmen. Coop und Migros bleiben als «Vorreiter» auf hohem Niveau stabil. Für die grösste Veränderung sorgen die Discounter Aldi, Denner und Lidl. Sie schaffen es in die Kategorie «Verfolger», was eine Stufe höher als vor vier Jahren ist. Saviva und Transgourmet sind zwar etwas besser geworden, verbleiben aber im «oberen Mittelfeld». Manor bleibt ebenfalls in der Kategorie «oberes Mittelfeld», verschlechterte aber seine Umweltperformance leicht. Pistor rutscht eine Kategorie tiefer zu Globus in die Kategorie «unteres Mittelfeld». Spar rutscht zu Volg in die Kategorie «Intransparent» hinunter.
Luft nach oben
Der grösste Handlungsbedarf bei allen Gross- und Detailhändlern besteht in der Verbesserung ihrer Umweltleistung in ihrem Kerngeschäft, dem Sortiment. Zwar haben viele bereits ambitionierte Ziele gesetzt, aber diese berücksichtigen noch nicht die Belastbarkeitsgrenzen des Planeten. Zudem fehlt es häufig noch an konkreten Projekten und Prozessen, um wichtige Themen wie beispielsweise die Entwaldung oder die Wasserrisiken in den Lieferketten effektiv zu adressieren. Ausserdem braucht es Efforts zur weiteren Verbreitung von glaubwürdigen Labels wie zum Beispiel Bio Suisse, ASC, MSC oder FSC. Transparenz und Rückverfolgbarkeit in den Wertschöpfungsketten sowie genaues Wissen über kritische Rohstoffe fehlen oftmals. (mc/pg)
Hintergrund zum Rating:
Verglichen wurden die Firmen mit einem visionären, heute noch fiktiven Unternehmen der nächsten Generation, dessen Geschäftsmodell auf die ökologische Tragfähigkeit unseres Planeten und auf eine Klimaerwärmung von deutlich unter zwei Grad Celsius ausrichtet ist. Bewertet wurden folgende sechs für die Umwelt wichtigen Bereiche: Strategie, Betriebliches Management & Investitionen, Produkte & Lieferketten, Rohstoffe, Politik & Rahmenbedingungen sowie Kunden & Mitarbeitende.
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