WWF: Schlussspurt oder Scheitern in Rio

Rio de Janeiro

Rio de Janeiro.

Zürich – Diese Woche finden in Rio die ersten Anlässe zum Uno-Nachhaltigkeitsgipfel Rio+20 statt. Die Aussichten sind düster, viele Hausaufgaben unerledigt. Auch in der Schweiz.

Die WWF-Minimalforderung für ein Schlussdokument in Rio ist ein starkes, fassbares Bekenntnis zu zwei zentralen Zielen: ausreichend Nahrung, Energie und Trinkwasser für alle sowie eine grüne Wirtschaft, die Umweltbelastung und Armut zurückdrängt. Die bisherigen Vorgespräche stimmen wenig optimistisch: „Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir mit einem Scheitern rechnen oder mit einer schwachen Schlusserklärung, die keine Verbesserungen bringt“, sagt Felix Gnehm, Entwicklungsexperte beim WWF Schweiz und Mitglied der offiziellen Schweizer Delegation in Rio. „Der Leidensdruck ist möglicherweise noch nicht hoch genug. Zumindest bei den Staatschefs, die in Rio entscheiden werden.“

Schweiz kein Vorbild
Die Schweiz wird sich in Rio für eine nachhaltige Entwicklung weltweit einsetzen. Das ist lobenswert, aber ebenso wichtig ist es, mit gutem Beispiel voranzugehen. Denn als Vorbild taugt die Schweiz kaum:

«Absichten sind oft gut, aber ungenügend»
„Die Absichten sind oft gut, aber ungenügend“, sagt Felix Gnehm. „Zu fest beharren die Nationen noch auf kurzfristigen Eigeninteressen.“ Trotzdem weckt der Uno-Gipfel auch Hoffnungen: Rio+20 entwickelt eine Dynamik, die unabhängig von Ministerrunde und Schlussdokument Fortschritte bringt. Gnehm: „In Rio treffen sich Menschen aus allen Bereichen des Lebens und allen Ecken der Welt, die grosses Engagement und gute Ideen mitbringen. Sie machen den Erdgipfel zu einem Zukunftslabor für eine Wirtschaftsweise, welche Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt stellt.“ (WWF/mnc/ps)

Weitere Informationen:
Am Mittwoch, 13. Juni, beginnt in Rio die dritte Vorbereitungsrunde für den eigentlichen Gipfel vom 20. bis 22. Juni. Für aktuelle Informationen aus und über Rio: www.wwf.ch/rio
Für Daten zum Zustand der Erde: www.wwf.ch/lpr
Für aktuelle Informationen via Twitter: www.twitter.com/WWF_Schweiz

 

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