Zürich – «Du bist noch gemutet» – dieser Satz hat das vergangene Homeoffice-Jahr am stärksten geprägt. Die Arbeit zu Hause und das Plus an Flexibilität hat sich für viele Schweizerinnen und Schweizer positiv auf das Berufsleben ausgewirkt und das Vertrauen in die Arbeit im Homeoffice ist im Zuge der Pandemie gestiegen. Das zeigen die neuesten Ergebnisse des XING-Corona-Barometers. Nach wie vor geht es der Mehrheit der Befragten gut, obschon die Corona-Situation Berufstätigen heute mehr zu schaffen macht wie zu Beginn der Pandemie.
Im Rahmen des Corona-Barometers befragt XING Schweiz seine Mitgliederinnen und Mitglieder seit Beginn der Pandemie regelmässig zu Themen der Arbeitswelt. Die wichtigsten Resultate aus der aktuellen Befragung:
Positiver Einfluss von Homeoffice und erhöhter Flexibilität auf den Berufsalltag
Nach einem Jahr Corona zeigt sich beim Einfluss der Pandemie auf das Arbeitsleben ein gemischtes Bild. 44 Prozent geben an, dass die Pandemie aufgrund von mehr Homeoffice und Flexibilität eine positive Auswirkung auf ihren Arbeitsalltag hat. Allerdings zehrt die Pandemie bei vielen auch an den Kraftreserven sowohl im Beruf (47 Prozent) wie im Privatleben (45 Prozent). Rund ein Viertel (26 Prozent) hat zudem heute mehr Angst vor einem Jobverlust als vor Beginn der Pandemie.
Die Corona-Situation macht den Berufstätigen heute mehr zu schaffen wie noch zu Beginn der Pandemie. Während Anfang Mai des letzten Jahres 67 Prozent der Befragten angegeben haben, dass es ihnen in der aktuellen Situation gut oder sogar sehr gut geht, so ist dieser Wert rund ein Jahr später auf 61 Prozent gesunken. Gleichzeitig hat der Anteil derjenigen, denen es schlecht oder sehr schlecht geht, von 11 auf 19 Prozent zugenommen.
XING Schweiz Geschäftsführer Robert Bertschinger sagt zu den Resultaten: «Die Corona-Pandemie bleibt ohne Zweifel eine grosse Herausforderung und zehrt an unseren Kräften. Für die Art und Weise, wie wir unseren Arbeitsalltag gestalten und digitale Kanäle effizient nutzen, konnte die Krise aber auch positive Impulse im Sinne von New Work setzen. Dieses Momentum gilt es beizubehalten, wenn sich das Umfeld wieder schrittweise normalisiert.»
Steigendes Vertrauen in die Arbeit zu Hause
Derzeit arbeiten 41 Prozent der Befragten ausschliesslich im Homeoffice. Bei der ersten Befragung vor knapp einem Jahr waren es noch 45 Prozent. Deutlich gestiegen ist der Anteil derjenigen, die teilweise im Homeoffice arbeiten, von 25 Prozent im Mai des vergangenen Jahres auf aktuell 41 Prozent. Nur noch 18 Prozent der Befragten arbeiten zurzeit gar nicht im Homeoffice, während es vor knapp einem Jahr noch 30 Prozent waren. Der Anteil der Befragten, denen für die Arbeit zu Hause ein eigener Raum zur Verfügung steht, hat gegenüber dem Beginn der Pandemie von 61 auf 74 Prozent zugenommen.
Mehr als die Hälfte (55 Prozent) sagen, dass sie im vergangenen Jahr ein gesteigertes Vertrauen in die Arbeit im Homeoffice erlebt haben. Nur bei 17 Prozent ist dies nicht der Fall. Dazu Robert Bertschinger: «Das gesteigerte Vertrauen in die Arbeit zu Hause deutet darauf hin, dass die Homeoffice-Pflicht einen Kulturwandel angestossen hat. Was für viele Unternehmen vor der Pandemie noch als undenkbar galt, wurde innerhalb eines Jahres oft erfolgreich umgesetzt. Punkto Flexibilität hat die Schweizer Arbeitswelt im vergangenen Jahr einen grossen Schritt nach vorne gemacht.»
Kamera, Action! Siegeszug der Videotelefonie im Berufsalltag
Videotelefonie hat sich als Kommunikationskanal im Zuge der Pandemie fest etabliert. Rund ein Drittel (34 Prozent) hat im Durchschnitt ein bis zwei Videocalls pro Tag. Bei 28 Prozent sind es drei bis vier und bei 25 Prozent fünf oder mehr Videoanrufe. Nur eine kleine Minderheit nutzt keine Videocalls.
«Du bist noch gemutet» ist der Homeoffice-Satz des vergangenen Jahres
Die Kommunikation über digitale Kanäle hat die Wahrnehmung des Arbeitsalltags entscheidend geprägt. XING wollte von den Teilnehmenden abschliessend wissen, welcher Satz für sie die Arbeit im Homeoffice während der Pandemie am besten auf den Punkt bringt. Am meisten Stimmen erhalten hat «Du bist noch gemutet», dicht gefolgt von «Seht ihr meinen Bildschirm?» und «Könnt ihr mich hören?» (XING Schweiz/mc/ps)