St. Gallen – Die Anzahl publizierter Konkurse liegt im ersten Semester etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Sowohl die „echten“ Insolvenzen wie Konkurse zufolge Organisationsmängel (Art. 731b OR) haben sich gegenüber 2011 stabilisiert. Dies geht aus einer Mitteilung der Gläubugervereinigung Creditreform vom Montag hervor.
Mit 588 Insolvenzen im Juni 2012 wird der Vorjahreswert um 18.5% überschritten. Auf die starken monatlichen Schwankungen haben wir bereits in der letzten Publikation hingewiesen. Im ersten Semester 2012 wurden praktisch gleich viele Insolvenzen publiziert wie 2011. Im Juni 2012 werden lediglich 204 Konkursverfahren nach Art. 731b OR eröffnet. In den ersten sechs Monaten beläuft sich der Zuwachs solcher Konkursverfahren gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr noch auf 1.6%. Gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr ergibt sich bei den Privatkonkursen im ersten Semester 2012 hingegen eine Zunahme von 18.9%.
Neueintragungen knapp unter Vorjahr
Im ersten Semester liegt die Anzahl neu im Handelsregister eingetragener Firmen knapp 1% unter dem Vorjahreswert. Die Wirtschaft der Schweiz hat sich auf hohem Niveau stabilisiert. Bis Ende Jahr dürften wiederum rund 40‘000 Firmen neu im Handelsregister eingetragen sein. Dabei handelt es sich einerseits um Umstrukturierungen von bestehenden Firmen und andererseits um „echte“ Neugründungen. Wie viele Arbeitsplätze dadurch entstehen, lässt sich aus dieser Statistik nicht ableiten.
14‘721 Firmen gelöscht
Die Bereinigung von Handelsregisterleichen geht unvermindert weiter. Im ersten Semester wurden 14‘721 Firmen gelöscht, knapp 5% mehr als im Vorjahr. Hier sind einerseits die Handelsregister-Ämter selber aktiv und bereinigen Registerleichen, also Firmen, die nicht mehr aktiv sind, von den verantwortlichen Personen aber noch nicht gelöscht wurden. Und Durch Konkursverfahren nach Art. 731b OR (Mängel in der Organisation) werden solche Firmen aus den Handelsregistern gelöscht.
Nettowachstum bleibt deutlich positiv
Unter dem Strich ist das Nettowachstum zwar noch deutlich positiv: mit einem Plus von 5301 Firmen im erste Semester steigt die Gesamtzahl der eingetragenen Firmen weiter an. Allerdings ist der Saldo seit September 2011 rückläufig, d.h., die Zunahme fällt geringer aus als jeweils vor Jahresfrist. Bei den Neueintragungen sind zum Teil starke Unterschiede feststellbar. In der Westschweiz sind nur gerade die Kantone Neuenburg und das Wallis besser als der Schweizerische Mittelwert. Die beiden Innerschweizer Kantone Nidwalden und Uri überraschen mit Zuwachsraten von mehr als einem Drittel. In den Kantonen Genf und Zürich ist das Nettowachstum deutlich tiefer als in den ersten 6 Monaten 2011.
Bei den Konkursen werden auch grosse Differenzen aufgezeigt. Während bspw. die Firmenkonkurse in gewissen Kantonen um bis zu 47% zurückging, muss für den Kanton Glarus eine Zunahme um 2/3 festgestellt werden. (Creditreform/mc/ps)