Ziele und Bewertungs-Massstäbe als Schlüssel zur Bekämpfung extremer Armut

Ziele und Bewertungs-Massstäbe als Schlüssel zur Bekämpfung extremer Armut

(Bild: PRNewsFoto/Bill & Melinda Gates Foundation)

Seattle – In seinem fünften jährlichen Schreiben, betont Bill Gates, einer der Vorsitzenden der Bill & Melinda Gates Foundation, die Bedeutung einer klaren Zielsetzung und präziser Bewertungsmassstäbe für diese Ziele bei der Verbesserung der Lebensumstände der Armen auf der Welt. «Mir ist bewusst, dass diese Themen nicht gerade als ’sexy› empfunden werden, aber ihre nachweisliche Wirkung ist nicht zu leugnen», schreibt Gates. «Die Lebensumstände der Ärmsten haben sich in den vergangenen 15 Jahren schneller verbessert als jemals zuvor.»

In seinem Brief beschreibt er bemerkenswerte Fortschritte, die von den Schulen in den USA bis hin zur Gesundheitsversorgung in Äthiopien gemacht wurden, und weist darauf hin, dass die laufenden Investitionen in diese Bemühungen für Millionen der ärmsten Menschen der Welt zu messbaren Verbesserungen geführt haben. Einer der wichtigsten Gründe hierfür war, dass man sich weltweit auf klare Ziele geeinigt und die richtigen Massnahmen herausgearbeitet hat, die ergriffen werden müssen, um im Hinblick auf diese Ziele Fortschritte zu erzielen.

Klare Ziele und Massstäbe
Das gilt insbesondere für im Ausland geleistete Entwicklungshilfen. «In der Vergangenheit wurde im Zusammenhang mit Entwicklungshilfe vor allem über die insgesamt investierte Geldsumme gesprochen. Nun, da wir Indikatoren, z. B. die Kindersterblichkeit, genauer erfassen, sind die Menschen in der Lage, die Wirksamkeit von Entwicklungshilfe in nackten Zahlen zu bewerten. Das macht den Unterschied aus, ob man Menschen gegen AIDS behandelt oder sie sterben lässt», erklärt Gates in seinem Schreiben.

In Anbetracht weltweit knapper Budgets betont er, wie wichtig dies sei. «Klare Ziele und Massstäbe erlauben es den Regierungen nicht nur, ihre für die Entwicklungshilfe zur Verfügung stehenden Mittel wirkungsvoller einzusetzen, sie stärken auch den politischen Willen, die Entwicklungshilfeprogramme fortzusetzen, indem sie beweisen, wie erfolgreich diese sind. Es geht nicht einfach nur darum, dass Regierungen anderen Regierungen das Geld ihrer Steuerzahler geben, es geht vielmehr darum, dass eine Gemeinschaft einer anderen hilft, sich aus ihrer Armut zu befreien.»

Wichtige Millennium-Entwicklungsziele
Gates betont die Wichtigkeit der Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen als Beispiel dafür, dass die Welt wirklich viel erreichen kann, wenn wir uns ein gemeinsames Ziel setzen und Massstäbe entwickeln, mit denen wir Fortschritte erfassen können. Bei den Millennium-Entwicklungszielen handelt es sich um ein Rahmenwerk mit acht Einzelzielen, mit denen im Rahmen einer bislang nie da gewesenen weltweiten Zusammenarbeit die Bedürfnisse der Ärmsten der Welt bis 2015 erfüllt werden sollen. «Auch wenn wir nicht alle Ziele erreichen können, haben wir bei jedem einzelnen bereits entscheidende Fortschritte erzielt», meint Gates. «Das Millenniumziel, extreme Armut um die Hälfte zu reduzieren, wurde schon früher als geplant erreicht. Dies gilt auch für das Ziel, die Zahl der Menschen zu halbieren, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.»

Als Zukunftsausblick für die ganze Welt rief Gates andere dazu auf, Ideen, wie man die Welt für die kommende Generation verbessern könnte, öffentlich zu machen, indem die Menschen ihre Hoffnungen für 2030 mit anderen teilen. Er hofft, eine weltweite Diskussion über effektive Entwicklung entfachen zu können sowie darüber, wie die internationale Zusammenarbeit idealerweise aussehen sollte, um noch grössere Fortschritte für die Ärmsten der Armen zu erzielen.

Arbeit von Margarida Matsinhe gewürdigt
Das Schreiben umreisst noch weitere wichtige Prioritäten der Stiftung für das Jahr 2013, darunter die Hilfe bei der Ausrottung der Kinderlähmung (Polio), die Senkung der Kindersterblichkeit, den erleichterten Zugang zu Verhütungsmitteln und die Verbesserung der Ausbildung in den Vereinigten Staaten. Ausserdem gab Gates die Gewinnerin der zweiten von ihm verliehenen Auszeichnung für die Entwicklung von Impfstoffen, des Gates Vaccine Innovation Award bekannt, mit dem er die innovative Arbeit von Margarida Matsinhe würdigte, die Feldforschung für VillageReach betreibt und entscheidend dazu beigetragen hat, das System zur Verteilung von Impfstoffen zu reformieren, indem sie Hindernisse für die Impfung von Kindern aus dem Weg räumte.

Den vollständigen Text des Schreibens finden Sie hier: www.gatesfoundation.org/annualletter. (Bill & Melinda Gates Foundation/mc/ps)

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