Zinswende bremst steigende Immobilienpreise vorerst nicht

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(Photo by Alexander Andrews on Unsplash)

Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat Mitte Juni die Zinswende eingeläutet und als Folge davon steigen die Hypothekarzinsen weiter an. Bei den Haus- und Wohnungspreisen war im Monat Juni hingegen noch keine Trendwende zu erkennen, wie der Swiss Real Estate Offer Index zeigt.

Steigende Leitzinsen verteuern Hypotheken und reduzieren die Attraktivität von Immobilieninvestitionen. Dies könnte sich negativ auf die Nachfrage nach Wohneigentum auswirken, schreiben die SMG Swiss Marketplace Group und der Immobilienberater IAZI am Montag in der Mitteilung zum Swiss Real Estate Offer Index. Noch sei dies aber nicht der Fall.

Eigenheimpreise steigen im Juni
Laut dem Swiss Real Estate Offer Index haben die Verkäufer von Eigentumswohnungen ihre Preiserwartungen im Juni binnen Monatsfrist um 1,1 Prozent nochmals deutlich erhöht. Auch für Einfamilienhäuser verlangten die Anbieter höhere Preise. Der Aufschlag liegt dort mit 0,3 Prozent jedoch etwas tiefer.

Nun bleibe abzuwarten, ob die Zahlungsbereitschaft der Käuferinnen und Käufer von Eigenheimen den steigenden Preiserwartungen der Verkäufer weiterhin folgen wird. Dies sei nicht ausgeschlossen, denn die Kosten von Hypotheken seien bei weitem nicht das einzige Kriterium beim Kauf von Wohneigentum, heisst es weiter.

Zudem seien Geldmarkthypotheken im Unterschied zu Fixhypotheken nach wie vor zu guten Konditionen zu haben. Und da angehende Immobilienkäufer wegen der geltenden Tragbarkeitsregeln bereits heute darlegen müssen, dass sie auch einen Hypothekarzins von rund 5 Prozent verkraften, sei nicht von einem Zusammenbruch der Nachfrage auszugehen, so die Experten.

Stabile Mieten
Wenig Bewegung ist derzeit laut Mitteilung bei den Wohnungsmieten auszumachen. Die in Inseraten angebotenen Mietpreise haben sich im Juni mit einem Plus von 0,1 Prozent kaum bewegt. Das überrasche nicht, da die Angebotsmieten vor allem durch die unmittelbare Wohnraumnachfrage beeinflusst würden.

Demgegenüber richten sich die Mieten bei bestehenden Mietverhältnissen am dafür vom Bund festgesetzten hypothekarischen Referenzzinssatz, der aktuell bei 1,25 Prozent liegt. Da könne es mit Blick auf die höheren Zinsen und die allgemeine Teuerung zu Anpassungen kommen.

«Weit stärker als die steigenden Zinsen dürften sich bei Angebots- oder Bestandsmieten die hohen Energiepreise auswirken», ist Martin Waeber, Leiter Immobilien bei der Swiss Marketplace Group, überzeugt. Denn diese würden nicht zuletzt bei Altbauliegenschaften zu einer empfindlichen Erhöhung der Nebenkosten führen.

Nach Regionen betrachtet haben sich die Angebotsmieten im Juni teilweise ziemlich unterschiedlich entwickelt. So kletterten sie in der Genferseeregion (mit Wallis) um 0,8 Prozent in die Höhe, während die Mieten in der Zentralschweiz um 0,5 Prozent zurückgegangen sind. Im Espace Mittelland (+0,2%) oder Zürich (-0,2%) bewegten sie sich dagegen nur leicht. (awp/mc/pg)

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