Zinswende dämpft Preisanstieg bei Renditeimmobilien spürbar

Immobilien

(Bild: Pexels)

Zürich – Die fortschreitende Zinswende hat den Schweizer Immobilienmarkt erreicht. Mehrfamilienhäuser sind im ersten Quartal nicht mehr viel teurer geworden. Für Wohneigentum greifen die Käufer dagegen weiterhin tief in die Tasche.

Gemäss dem vierteljährlich zusammen mit der Schweizer Börse SIX publizierten «SWX IAZI Investment Real Estate Price Index «, der die Preisentwicklung von Mehrfamilienhäusern auf Basis aktueller Markttransaktionen misst, sind die Preise im 1. Quartal 2023 (gegenüber dem Vorquartal) nur mehr um 0,4 Prozent gestiegen. Über 12 Monate hinweg sind die sogenannten Renditeobjekte allerdings noch um 4,8 Prozent teurer geworden. Doch ist vor allem auf die Zunahme in den Vorquartalen zurückzuführen.

Zu erwartende Entwicklung
Die Verlangsamung der Preisentwicklung sei zu erwarten gewesen, teilte IAZI am Montag weiter mit. Die Zinswende habe die Finanzierungskosten von Immobilien erhöht und gleichzeitig andere Anlagemöglichkeiten wie Anleihen und Obligationen aus Anlegersicht attraktiver gemacht. Dies habe die Zahlungsbereitschaft für Renditeliegenschaften deutlich abgebremst.

Die Euphorie rund um «Betongold» habe sich damit zumindest vorerst etwas abgekühlt, schreibt der Immobilienberater weiter. Dennoch blieben Immobilien eine lohnende Anlage: Wegen der starken Zuwanderung und zunehmender Wohnungsknappheit in den Zentren dürften die Mieterträge laut IAZI weiterhin sprudeln und eher noch wachsen. Aber anders als in den letzten Jahren seien Investoren nicht mehr bereit, immer noch höhere Kaufpreise für diese Einnahmen zu bezahlen.

Eigenheime weiterhin stark gefragt
Im Gegensatz dazu zeigt sich der Eigenheimmarkt weiterhin unbeeindruckt von den wechselnden Vorzeichen an der Zinsfront. Dies geht aus dem «SWX IAZI Private Real Estate Price Index» für Wohneigentum per Ende des 1. Quartals 2023 hervor. Die am Markt bezahlten Preise seien gegenüber dem Vorquartal erneut um 1,0 Prozent gestiegen. Dabei seien Einfamilienhäuser (+1,0%) und Eigentumswohnungen (+0,9%) praktisch gleich begehrt gewesen. Im Jahresvergleich liege die Wachstumsrate bei nach wie vor bei überdurchschnittlichen 4,6 Prozent.

Ungeachtet der höheren Finanzierungskosten liessen sich die Eigenheimbesitzer in spe ihren Traum vom Wohneigentum also nochmals mehr kosten. Gerade in ländlichen und eher peripheren Regionen dürfte der Höhepunkt aber auch im Eigenheimsegment mittlerweile erreicht sein. In den kommenden Quartalen sei somit auch beim Wohneigentum ein Bremseffekt zu erwarten. (awp/mc/pg)

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