Martin Scholl, CEO Zürcher Kantonalbank (ZKB). (Bild: ZKB)
Bern – Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) setzt ehemalige amerikanische Kunden unter Druck. In einem Schreiben rät sie ihnen dazu, ihr Vermögen in den USA sauber zu versteuern. Falls sie ihre Konten bei der ZKB nicht den Behörden offenlegten, liefen sie Gefahr, mit Bussen oder Gefängnis bestraft zu werden, warnt die Bank in einem Schreiben, das Ende 2013 über eine amerikanische Anwaltskanzlei verschickt worden war.
ZKB-Mediensprecher Urs Ackermann bestätigte am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur sda die Existenz des Dokuments, das die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» zuvor publik gemacht hatten. «Es geht um Kunden mit grösseren Vermögen», erklärte er. Wie viele Briefe verschickt wurden, konnte er nicht sagen.
«Übliches Vorgehen unter Schweizer Banken»
Die ZKB hoffe, Gelder von ehemaligen Kunden, die nachträglich den Steuerbehörden gemeldet werden, von einer allfälligen Busse abziehen zu können, sagte Ackermann weiter. Es handle sich um ein übliches Vorgehen unter Schweizer Banken.
Gegen die ZKB läuft in den USA ein Verfahren wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung. Bankratspräsident Jörg Müller-Ganz hatte anlässlich der Präsentation der Jahreszahlen am Freitag die Hoffnung geäussert, die Verhandlungen mit den US-Behörden über einen Vergleich noch im laufenden Jahr abschliessen zu können. (awp/mc/ps)