Zürcher zahlten 2016 am wenigsten Hypothekarzinsen

Zürcher zahlten 2016 am wenigsten Hypothekarzinsen
(Foto: Fotolia/Eisenhans)

Zürich – Im Schnitt haben Zürcher Hypothekarnehmer 2016 die günstigsten Zinsen erhalten. Neben den Zürchern profitierten auch die Zentralschweizer und Bewohner der Genferseeregion von günstigen Zinsen. Hohe Zinsen hingegen bezahlten Kunden aus dem Espace Mittelland.

Anhand von 2000 Finanzierungsanfragen seit Januar 2016 hat MoneyPark eruiert, welche Zinsen Finanzinstitute in den Schweizer Grossregionen von Hypothekarnehmer verlangen. Während im Espace Mittelland die Zinsen mit durchschnittlich fast 1.2 Prozent am höchsten sind, bezahlen die Zürcher nur knapp 1.1 Prozent und damit rund 10 Prozent weniger.

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Bei einem Kredit von CHF 700’000 liegt der jährliche Kostenunterschied bei fast 800 Franken. Die Differenz ist substanziell, wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Hypothek in der Schweiz eine Laufzeit von rund 7,5 Jahren hat. Der Kostenunterschied beträgt somit über die gesamte Laufzeit rund 6000 Franken.

Unterschiede haben strukturelle aber auch verhaltensspezifische Gründe
Zinsseitig ist die Schweiz dreigeteilt: Das Mitteland weist die höchsten Zinsen auf. Die Ostschweiz und Nordwestschweiz haben ein mittleres Zinsniveau und Zürich, die Zentralschweiz und Genferseeregion punkten mit tiefen durchschnittlichen Zinsen.

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Die regionalen Unterschiede lassen sich strukturell erklären – bspw. durch regionale Einkommens- und Immobilienpreis-Unterschiede. Im Mittelland sind sowohl die Einkommen als auch die Immobilienpreise unterdurchschnittlich. Für Finanzinstitute ist solch ein Markt weniger attraktiv, da der Aufwand unabhängig von der Hypothekarsumme immer gleich hoch ist. Aber auch die unterschiedliche Konkurrenzlage in den Grossregionen spielt eine grosse Rolle: Im Raum Zürich buhlen weitaus mehr Anbieter um die Gunst der Hypothekarkunden als bspw. im Bündnerland oder Appenzell. Nicht zu unterschätzen sind indes auch verhaltensspezifische Faktoren. Die Bereitschaft zu vergleichen und vergleichen ist bspw. in der Romandie grösser als in der deutschsprachigen Schweiz, was die Konkurrenz im Markt anheizt und tiefere Zinsen verursacht.

Wer verhandelt, kann in allen Regionen konkurrenzfähige Offerten erhalten
Nicht nur zwischen den Regionen gibt es substanzielle Unterschiede, auch innerhalb von Regionen sind die offerierten Zinsen sehr unterschiedlich. Betrachtet man die jeweils 10 Prozent günstigsten und teuersten Hypothekarzinsen für 10-jährige Festhypotheken innerhalb einer Grossregion sind die Unterschiede in der Nordwestschweiz am deutlichsten. Hier beträgt der Unterschied zwischen dem obersten Dezil und dem untersten Dezil 0.64 Prozentpunkte. Für Hypothekarnehmer bedeuten die grossen Zinsunterschiede aber auch ein intaktes Verhandlungspotenzial. „Wer geschickt und professionell verhandelt oder besser noch verhandeln lässt, kann unabhängig von der Region attraktive Konditionen erhalten“, erklärt Stefan Heitmann, CEO von MoneyPark. (MoneyPark/mc/pg)

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