Kantonshauptort Zug.
Zürich/Basel – Zug, Zürich und Basel-Stadt belegen die Podestplätze. Zu den Gewinnern gegenüber dem Vorjahr zählen die Zentralschweizer Kantone und die beiden Appenzell. Dies geht aus dem Kantonalen Wettbewerbsindikator 2013 von UBS hervor.
UBS CIO Wealth Management Research publiziert zum zweiten Mal den jährlichen Kantonalen Wettbewerbsindikator (KWI). Mit einer zehndimensionalen Analyse wird dabei das relative Potenzial der Kantone, ihre Wirtschaftsleistung nachhaltig zu steigern, ermittelt.
Zug mit höchstem Wachstumspotenzial
Der KWI 2013 zeigt, dass der Kanton Zug über das höchste relative langfristige Wachstumspotenzial aller Schweizer Kantone verfügt. Gegenüber dem Vorjahr ist der Zentralschweizer Kanton vom dritten auf den ersten Platz aufgestiegen. Die weiteren Podestplätze besetzen die Erst- und Zweitplatzierten des Vorjahres Zürich und Basel-Stadt. Dahinter folgen die Kantone Aargau, Luzern, Baselland und Nidwalden. Schwyz und Waadt weisen neu ebenfalls eine hohe relative Wettbewerbsfähigkeit auf. Im dichten Mittelfeld fällt die klare Verbesserung von Appenzell Ausserrhoden auf. Auf den letzten vier Plätzen der Rangliste stehen weiterhin die Kantone Jura, Uri, Wallis und Graubünden, wobei Uri und Jura die Plätze getauscht haben.
Steuerwettbewerb als Treiber
Im Vergleich zum Vorjahr gehen die Zentralschweizer Kantone sowie die beiden Appenzell als Gewinner hervor. Als Hauptakteure im Steuerwettbewerb der letzen Jahre vermochten sie die Abgabenlast für Unternehmen stark zu reduzieren. Die Voraussetzung für eine solche Steuerpolitik sind gesunde öffentliche Finanzen gepaart mit geringen Altlasten; die Zentralschweizer Kantone und die beiden Appenzell weisen die tiefsten Verschuldungsquoten auf. Ihre Steuerpolitik hat sowohl die Wachstumsdynamik bei Unternehmen angetrieben als auch die Zuwanderung von hochqualifizierten Arbeitnehmenden begünstigt.
Jurabogen büsst an Wettbewerbsfähigkeit ein
Die Stadtkantone Basel-Stadt und Genf sowie die Kantone entlang des Juragebirges (Bern, Solothurn, Neuenburg und Jura) haben gegenüber dem Vorjahr an relativer Wettbewerbsfähigkeit eingebüsst. Sie weisen eine hohe Steuerbelastung und verhältnismässig hohe Staatsschulden auf. Die Wirtschaft in den Jurakantonen kämpft jedoch auch mit strukturellen Problemen. So haben sich die Zukunftsaussichten für regional wichtige Industriebranchen, mit Ausnahme der Uhrenindustrie, verschlechtert. Zudem stehen diese Kantone vor der langfristigen Herausforderung einer überalternden Bevölkerung, was sich negativ auf die künftige Erwerbsbevölkerung auswirkt. Schliesslich fehlen auch die finanziellen Voraussetzungen, um mittels starker Steuersenkungen die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu steigern. Der aktuelle Boom in der Uhrenindustrie bietet den Jurakantonen aber eine grosse Chance, ihre strukturellen Probleme anzugehen und so wieder an Attraktivität zu gewinnen. (UBS/mc/ps)