Zunahme der physischen Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz

Multitasking

(Foto: alphaspirit - Fotolia.com)

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Neuenburg – Etwas mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen ist an ihrem Arbeitsplatz gehäuft physischen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Dies sind 10 Prozent mehr als noch 2007. Die Betroffenen geben zweieinhalbmal häufiger an, keinen guten allgemeinen Gesundheitszustand zu haben, als Personen, die diesen Risiken nicht ausgesetzt sind. Der Anteil der Personen, die befürchten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, hat hingegen seit 2007 (13%) nicht zugenommen. Sie berichten zweimal häufiger von Symptomen psychischer Belastung als jene, die keine diesbezüglichen Ängste haben. Dies sind einige der Ergebnisse der vom Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführten Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2012 zum Zusammenhang zwischen Arbeit und Gesundheit.

Im Jahr 2012 waren 52 Prozent der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren gleichzeitig mindestens drei physischen Risiken ausgesetzt, wie zum Beispiel dem Tragen schwerer Lasten, starkem Lärm oder giftigen Produkten. Der Anteil der Erwerbstätigen, die gehäuft diesen Risiken ausgesetzt sind, hat zwischen 2007 und 2012 um 10 Prozent zugenommen. Die am häufigsten Betroffenen arbeiten in der Landwirtschaft oder im Bauwesen. Physische Risiken sind aber auch in verschiedenen Dienstleistungsbranchen vorhanden, wie zum Beispiel in der Beherbergung und der Gastronomie, im Transport und im Handel, sowie bei im Gesundheits- und Sozialbereich tätigen Frauen. Die Betroffenen geben deutlich häufiger an, keinen guten allgemeinen Gesundheitszustand zu haben, als die Personen, die keinen physischen Risiken ausgesetzt sind.

Hohes Arbeitstempo
Die häufigsten psychosozialen Risiken sind bedingt durch hohe Arbeitsanforderungen oder hohen Zeitdruck. Psychosoziale Risiken hängen mit der Arbeitsorganisation zusammen. So wiesen im Jahr 2012 insgesamt 46 Prozent der Erwerbstätigen ein hohes Arbeitstempo während mindestens drei Vierteln der Arbeitszeit auf. Personen, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit vor allem Umgang mit Menschen haben (Patienten/Klienten), können ihrerseits emotionale Beanspruchung erfahren, d.h. sie müssen zum Beispiel ihre Gefühle vertuschen der Spannungen mit diesen Menschen aushalten.

Burnout-Risiko
Personen, die diesen verschiedenen Arten von hohen Arbeitsanforderungen ausgesetzt sind, weisen auch das höchste Risiko auf, am Arbeitsplatz oft oder immer Stress zu erleben. Personen mit viel Stress haben deutlich häufiger das Gefühl, am Arbeitsplatz emotionale Erschöpfung zu erfahren, was als Burnout-Risiko betrachtet werden kann.

Mangel an Gestaltungsspielraum bei den Frauen
Ein Mangel an Gestaltungsspielraum am Arbeitsplatz stellt vor allem ein Gesundheitsrisiko dar, wenn er mit hohen Arbeitsanforderungen einhergeht. Frauen berichten häufiger als Männer von einem solchen Defizit, zum Beispiel, dass sie nur selten oder nie eine Pause machen können, wann sie wollen. Personen mit einem niedrigen Bildungsniveau sind deutlich häufiger von einem Mangel an Gestaltungsspielraum betroffen.

Jede sechste erwerbstätige Person ist Opfer von Diskriminierung oder Gewalt
2012 erklärten 16 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen, dass sie an ihrem Arbeitsplatz mindestens eine Form von Diskriminierung oder Gewalt erfahren haben. Fälle von Einschüchterung, Belästigung oder Mobbing waren am häufigsten, gefolgt von verbaler Gewalt. Von Gewalt oder Diskriminierung betroffene Personen litten deutlich häufiger an emotionaler Erschöpfung.

Keine Zunahme der Arbeitsplatzunsicherheit
Im Jahr 2012 befürchteten unabhängig vom Geschlecht 13 Prozent der Erwerbstätigen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Dieser Anteil war 2007 gleich gross. Personen mit einem niedrigen Bildungsniveau sind deutlich häufiger davon betroffen (29%). Die Personen, die einen Arbeitsplatzverlust befürchten, berichten zweimal häufiger über Symptome mittlerer oder hoher psychischer Belastungen (28% gegenüber 14%). (EDI/mc/pg)

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