Zwei Drittel von Asiens Rangern waren bereits in Lebensgefahr

Zwei Drittel von Asiens Rangern waren bereits in Lebensgefahr

WWF-Berater Tomar bespricht sich mit Rangers im Rajaji National Park. (Foto: ® Rohit Singh-WWF)

Zürich – Zwei Drittel aller Ranger Asiens, die für das Überleben von geschützten Tieren in freier Wildbahn arbeiten, befanden sich schon mindestens einmal in einer lebensgefährlichen Situation. Das hat eine Umfrage des WWF ergeben, die unter 530 Wildhütern in elf Staaten Asiens anlässlich des morgigen internationalen UN-Artenschutztages durchgeführt wurde.

Drei Viertel aller Ranger bemängeln ausserdem die fehlende Unterstützung durch die Regierungen der Länder sowie ihre ungenügende Ausrüstung. “Der Job als Ranger ist sehr gefährlich und Mut allein reicht nicht aus. Die Wilderei hat in Asien enorm zugenommen. Diese Helden des Naturschutzes brauchen deshalb bessere Ausrüstungen und Ausbildungen, damit sie ihre Arbeit sicher und erfolgreich durchführen können” sagt Rohit Singh, WWF-Experte in Kambodscha für die Ausbildung von Rangern in den Schutzgebieten Asiens.

Unzureichendes Training
Die Studie wurde vom WWF und der Rangervereinigung Asiens durchgeführt. 48 Prozent aller Befragten kritisierten, dass ihr Training für diese Arbeit nicht ausreichend sei. Ein knappes Drittel meinte, dass die Bezahlung für diese gefährliche Tätigkeit zu niedrig sei und zudem die Gehälter unregelmässig ausbezahlt würden.

Die Ranger stehen an vorderster Front im Kampf für den Schutz bedrohter Arten. Sie stehen international organisierten kriminellen Organisationen gegenüber, die in den letzten Jahren eine weltweite Wildereikrise ausgelöst haben. Viele dieser Wilderer schrecken auch vor Gewalt gegenüber den Rangern nicht zurück und sind zudem viel besser bewaffnet und ausgerüstet. Daher reagierte die UN-Generalversammlung letztes Jahr mit einer ersten Resolution gegen die Wildtierkriminalität. Dieses historische Übereinkommen wurde inzwischen an Konferenzen in London, Kasane und Brazzaville bekräftigt. “Die Zukunft der wild lebenden Tiere liegt zu einem grossen Teil in den Händen der Ranger. Deshalb müssen die Regierungen die Arbeitsbedingungen ihrer Ranger verbessern”, so Doris Calegari, Artenschutzexpertin beim WWF Schweiz.

Weitere Studien werden derzeit in Afrika und Südamerika durchgeführt. Der WWF hofft mittelfristig, mit den erhobenen Daten bei den Regierungen Verbesserungen für die Arbeitsbedingungen von Rangern durchsetzen zu können. (WWF/mc/ps)

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