Bern – armasuisse Immobilien testet mit Partnern aus der Schweizer Wirtschaft und Forschung, wie Wind und Sonne im alpinen Raum zur lokalen Stromerzeugung genutzt werden können. Die Baubewilligung für die Testanlage am Standort «La Stadera» in der Region Surselva liegt vor. Die Bauarbeiten beginnen im August 2023. Die Testanlage soll im Herbst 2024 den vollständigen Betrieb aufnehmen.
Die Testanlage, welche eine kleine Windanlage und bifaziale (doppelseitige) Photovoltaikmodule miteinander kombiniert, soll im Herbst 2024 in Betrieb gehen. Das Projekt wurde im Rahmen des militärischen Plangenehmigungsverfahrens bewilligt. Ab August 2023 wird die Windanlage installiert. Die um die Windanlage angeordneten Photovoltaikmodule folgen bis im Herbst 2024 und werden die Testanlage vervollständigen.
Bis Ende 2025 soll die Testanlage Daten liefern, damit sich die Effizienz der produzierten Strommenge und die Widerstandsfähigkeit der neuartigen Konstruktion genauer abschätzen lassen. Der erwartete Energieertrag liegt bei rund 60 Megawattstunden pro Jahr. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 15 Schweizer Haushalten. Die Daten werden bis Ende 2025 ausgewertet und bilden die Grundlage für den anschliessenden Entscheid, ob ein Endausbau mit insgesamt neun Kleinwind-Solaranlagen am Standort umgesetzt werden soll.
Kombination von Wind und Sonne ermöglichen stabile Stromproduktion
Die erneuerbaren Energieträger Wind und Sonnenlicht versprechen – miteinander kombiniert – das ganze Jahr über eine stabile und nachhaltige Stromproduktion. Der Standort «La Stadera» in der Region Surselva (GR) bietet gute Testbedingungen hinsichtlich Wind, Sonneneinstrahlung und vorhandener Infrastruktur. Deshalb erprobt armasuisse Immobilien zusammen mit Schweizer Partnern aus Wirtschaft und Forschung das Konzept einer kombinierten Kleinwind-Solaranlage in alpinem Gelände.
Solar-Prototyp liefert erste Daten
Seit Winter 2022/23 liefert der auf dem Standort installierte Solar-Prototyp des schweizerischen Systemlieferanten Turn2Sun bereits erfolgreich Strom. Der Solar-Prototyp ist mit bifazialen (doppelseitigen) Photovoltaikmodulen ausgerüstet. Die Photovoltaikmodule wurden an zwei horizontal um einen Mast angeordneten Armen befestigt. Das Besondere: Bei den Armen handelt es sich um Rotorblätter ehemaliger Windräder, die als widerstandsfähige Trägerelemente wiederverwendet werden. Die aufgezeichneten Daten des Prototyps werden aktuell im Hinblick auf einen möglichen Endausbau ausgewertet. (armasuisse/mc)