Naturenergie steigert Gewinn bei rückläufigem Stromertrag

Naturenergie

(Foto: Naturenergie)

Laufenburg – Der Stromversorger Naturenergie (ehemals Energiedienst) hat im ersten Halbjahr 2024 weniger Strom zu tieferen Preisen verkauft. Unter anderem dank Bewertungseffekten aus der Personalvorsorge nahm der operative Gewinn des deutsch-schweizerischen Unternehmens dennoch zu.

Der Betriebsertrag nahm um gut 10 Prozent auf 868,6 Millionen Euro ab, wie die an der Schweizer Börse SIX kotierte Naturenergie am Montag mitteilte. In diesem Rückgang spiegelten sich die rückläufige Absatzentwicklung sowie das tiefere Strompreisniveau wider. Zudem sind die Dienstleistungsumsätze im Geschäft mit der Photovoltaik tiefer ausgefallen als in der Vorjahresperiode.

Den Betriebsgewinn (EBIT) hatte das Unternehmen bereits vor gut zwei Wochen bekanntgegeben. Er belief sich auf 102,7 Millionen Euro und entsprach damit in etwa der Vorab-Ankündigung. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um rund einen Viertel. Der EBIT sei durch Bewertungseffekte aus der Personalvorsorge Deutschland positiv beeinflusst worden, heisst es.

Der bereinigte EBIT, der die operative Ergebnisentwicklung wiedergibt, erhöhte sich um rund 16 Prozent auf 89,7 Millionen Euro. Dazu habe vor allem die bessere Entwicklung der Wasserkraft beigetragen. Der Reingewinn kam auf 77,7 Millionen Euro zu liegen und lag damit 13 Prozent über dem Vorjahr.

Rhein und Rhone führten viel Wasser
Im Geschäftssegment erneuerbare Erzeugungsinfrastruktur, das am meisten zum operativen Gewinn beigetragen hat, war sowohl am Hochrhein als auch im Wallis die Wasserführung deutlich besser als im Vergleich zum zehnjährigen Mittelwert. Zum höheren Ergebnis trugen eine bessere Stromproduktion sowie das gestiegene Vorvermarktungsniveau bei. Negativ wirkten sich das rückläufige Spotpreisniveau an der Strombörse aus oder auch höhere Kosten für Material und Fremddienstleistungen.

Positiv zum Betriebsergebnis trug auch das Geschäftssegment systemrelevante Infrastruktur bei, unter anderem dank höherer regulatorischer Erträge.

Im Segment kundennahe Energielösungen hat sich das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verschlechtert und ist knapp in den negativen Bereich gefallen. Belastet wurde das Ergebnis durch Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von rund 3 Millionen Euro.

Für den weiteren Verlauf des Jahres erachtet die Gesellschaft die Wasserführung am Hochrhein und im Wallis, die Entwicklung der Grosshandelspreise, das Zahlungsverhalten der Kunden oder die regulatorische Kostenanerkennung als zentral.

Für das Gesamtjahr bestätigt das Laufenburger Unternehmen den vor zwei Wochen erhöhten Ausblick. Demnach wird mit einem EBIT von «rund» 180 Millionen Euro gerechnet.

Neuer CEO ab Oktober
Erst am Freitag hatte Naturenergie einen Wechsel an der Spitze des Unternehmens angekündigt. Michel Schwery, bislang Mitglied der Geschäftsleitung, wird den Vorsitz per 11. Oktober vom jetzigen CEO Jörg Reichert übernehmen.

Die Geschäftsleitung wird ausserdem von zwei auf drei Mitglieder vergrössert. Die bisherigen Bereichsleiter Klaus Müller und Daniel Schölderle rücken dabei als neue Mitglieder nach. (AWP/mc/pg)

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