Neuer Rekord der Windenergieproduktion in der Schweiz

Basel – Noch nie ist in der Schweiz so viel Windenergie erzeugt worden wie im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden 170 Millionen Kilowattstunden produziert, wie die Schweizerische Vereinigung für Windenergie (Suisse-Eole) mitteilte.
Damit entspricht die Jahresproduktion in etwa dem Haushaltsstromverbrauch der Einwohnerinnen und Einwohner der Städte Zug, St. Gallen und Neuenburg, also von über 150’000 Menschen. Nach dem ersten Betriebsjahr sind die Produktionszahlen der Windkraftanlagen von Sainte Croix, dem jüngsten Windpark der Schweiz, mit 20.1 Millionen Kilowattstunden bereits sehr vielversprechend.
Komplementarität der erneuerbaren Energien
Nach einem sehr windigen Jahr 2023 war 2024 zwar ein gutes, aber nicht so aussergewöhnliches Jahr wie das Vorjahr. Wie bei der Wasserkraft und der Solarenergie ist auch die Produktion der Windenergie wetterabhängig. Nicolas Jonville, Verantwortlicher für die Westschweiz bei Suisse Eole, erklärt: «Die Komplementarität der erneuerbaren Energien ermöglicht die Bereitstellung von Bandenergie: Irgendwo in der Schweiz gibt es immer Regen, Wind oder Sonne. Bei der Windkraft sind die Winde, mit denen die Rotoren Strom erzeugen, nicht überall gleich: Im Rhone- oder Rheintal sind es zum Beispiel vor allem thermische Winde, am Gotthard oder Gütsch oberhalb von Andermatt sorgt der Föhn für eine Rekordproduktion, während die Windräder im Jura sowohl von der Bise als auch von den Nordwinden profitieren.» Der Trumpf der Windenergie ist ihre Produktivität im Winter: Zwei Drittel der Windstromproduktion werden im Winter generiert, wenn die Produktion der Solarenergie sehr niedrig ist und auch die Wasserkraft weniger produziert als in der warmen Jahreszeit.
Die positiven Zeichen häufen sich
Das Jahr 2025 hat für die Schweizer Windenergie mit einem Paukenschlag begonnen: Im Januar aktualisierte der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) seine Studie Energiezukunft 2050, die die Bedeutung der Windenergie verdeutlicht. Darin führt der Verband aus, dass ein massiver Ausbau der Windenergie eine ideale Lösung wäre, um das Stromdefizit im Winter auszugleichen.
Für die Stromversorgung in der Schweiz hat die Windenergieproduktion aber nach wie vor nur eine marginale Bedeutung. Zum Vergleich: 2024 wurden 10 Prozent des Stromverbrauchs in der Schweiz durch Solarstrom abgedeckt. Der Anteil der Windenergie belief sich laut Suisse-Eole derweil auf 0,3 Prozent.(pd/mc/pg)