Verjüngungskur für Anlagen der Grande Dixence
Sitten – Nach sechs Jahren umfangreicher Renovierungsarbeiten hat die Walliser Wasserkraftgesellschaft Grande Dixence zwei Produktionskraftwerke und eine Druckleitung wieder in Betrieb genommen. Die Kosten der Operation belaufen sich auf 240 Millionen Franken.
Die Kraftwerke Fionnay und Nendaz werden bis zum Ende des Winters 2023/2024 wieder voll funktionsfähig sein, wie die Grande Dixence, die Eigentümerin der Anlagen, am Freitag mitteilte. Auch die Druckleitung, die den Lac des Dix über die beiden Kraftwerke mit der Rhoneebene verbindet, wurde vollständig saniert.
Die Anlage war vor über 60 Jahren gebaut worden und bedurfte einer gründlichen Verjüngungskur. «Dank dieser umfangreichen Arbeiten behält Grande Dixence ihre Rolle als systemische Anlage bei, die in wenigen Minuten sehr viel Leistung in das Stromnetz einspeisen kann und so das unerlässliche Gleichgewicht zwischen Stromangebot und -nachfrage aufrechterhält», wird Beat Imboden, Chef von Grande Dixence, im Communiqué zitiert.
Keine leichte Aufgabe
In einem ersten Schritt wurden mit einer Analyse der verschiedenen Anlagen zwischen dem Lac des Dix und der Rhoneebene die notwendigen Erneuerungs- und Sanierungsarbeiten definiert. Diese wurden dann in 89 Teilprojekte aufgeteilt und zwischen 2016 und 2023 durchgeführt.
Die jeweils sechs Produktionsgruppen der Kraftwerke Fionnay und Nendaz wurden an den Ventilen, Turbinen, Generatoren und der Steuerungsautomatik erneuert. Es sei keine leichte Aufgabe gewesen, die Arbeiten zwischen den verschiedenen, gleichzeitig durchgeführten Teilprojekten zu koordinieren und gleichzeitig die Fristen einzuhalten, hiess es.
Mängel an Schweissnaht
Im Frühjahr 2016 war bei Kontrollen ein Defekt in einer Schweissnaht der oberirdischen Druckleitung zwischen Péroua und dem Weiler Condémines festgestellt worden. Die Untersuchungen ergaben, dass sie in diesem Zustand nicht wieder in Betrieb genommen werden konnte, wie Grande Dixence gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte.
Die Druckleitung wurde vollständig saniert. Der oberirdische Teil der Leitung, das heisst ein rund 850 Meter langer Abschnitt mit einem Durchmesser von 3,15 Metern zwischen Péroua und Condémines (die grösste oberirdische Druckleitung der Schweiz), wurde ersetzt und der Korrosionsschutz der unterirdischen Teile neu hergestellt. Auch die Hauptventile des Wasserfalls wurden saniert.
Rund 100 beteiligte Unternehmen
An den umfangreichen Arbeiten waren fast hundert Unternehmen beteiligt. An Herausforderungen hat es laut dem Unternehmen nicht gefehlt. Dazu gehörten unter anderen der Materialtransport in anspruchsvollem Gelände auf 2300 Metern Höhe, die Demontage und Montage von Ventilen mit einem Durchmesser von drei Metern, schlechtes Wetter und die Lawinengefahr.
Die Gesamtkosten der Arbeiten belaufen sich auf 240 Millionen Franken. Sie werden anteilsmässig von den vier Aktionären der Grande Dixence finanziert: Alpiq Suisse mit 60 Prozent sowie Axpo Power AG, BKW Energie und IWB Industrielle Werke Basel mit jeweils 13,33 Prozent. (awp/mc/pg)