Aargauische Kantonalbank erzielt 2024 zweitbestes Resultat ihrer Geschichte
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Aarau – Die Aargauische Kantonalbank (AKB) hat im Geschäftsjahr 2024 einen Gewinn von 251,2 Millionen Franken erzielt. Er liegt damit ein Prozent unter dem Rekordwert aus dem Vorjahr – ist aber der zweithöchste der Geschichte. Die Verantwortlichen sind deshalb zufrieden und scheuen auch eine nun erwartete Delle nicht.
Die Einschätzung des Geschäftsjahres 2024 fiel an der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag einheitlich aus: «Erfreulich, sehr erfreulich», sagten sowohl Bankratspräsident Kurt Bobst als auch AKB-Chef Dieter Widmer in ihren Ausführungen.
Das mag auf den ersten Blick erstaunen. Konnte die Bank 2021, 2022 und 2023 dreimal in Folge neue Rekordgewinne präsentieren, wurde diesmal keine neue Höchstmarke erreicht.
Doch auch wenn der Reingewinn nun um 2,6 Millionen Franken auf 251,2 Millionen Franken sank und sich der Geschäftserfolg um 9,7 Millionen Franken auf 297,3 Millionen Franken reduzierte, handle es sich immer noch um das zweitbeste Ergebnis in der Bankgeschichte, sagte Widmer. Das starke Vorjahresergebnis habe bestätigt werden können. Es seien zwei Jahre mit «Supergewinnen».
17’000 neue Kundinnen und Kunden
Die AKB verzeichnete 2024 ein enormes Wachstum, wie Bankratspräsident Bobst ausführte. Das anhaltende Wachstum sei über alle Segmente breit abgestützt, ergänzte Direktionspräsident Widmer.
Die Bank zählte demnach 17’000 neue Kundinnen und Kunden. Zusammen mit den Kundeneinlagen erhöhten sich die Kundenvermögen um 10,2 Prozent auf 37,3 Milliarden Franken. Durch die stabile Nachfrage nach neuem Wohnraum erhöhten sich die Hypothekarforderungen um 6,5 Prozent auf 25,9 Milliarden Franken.
Während sich das Zinsengeschäft leicht rückläufig entwickelte (-2,3 Prozent), konnten im Handelsgeschäft (+10,1 Prozent) sowie im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+7,5 Prozent) höhere Netto-Erfolge ausgewiesen werden. Bei letzterem verhinderte die Streichung der Kontoführungsgebühren und die Aufhebung der Debitkartengebühren ein grösseres Plus; diese führten zu weniger Einnahmen in Höher von mehreren Millionen Franken.
Wegen des Wachstums stiegen auch die Ausgaben. Der Sachaufwand erhöhte sich um 6,1 Prozent auf 243,9 Millionen Franken, was unter anderem auf 30 neue Arbeitsstellen zurückzuführen ist. Die AKB zählte Ende 2024 insgesamt 985 Mitarbeitende. Das Wachstum halte auch hier an, sagte Widmer. «Im laufenden Jahr werden wir wohl den 1000. Mitarbeitenden begrüssen.»
Kanton erhält knapp 142 Millionen Franken
Vom guten Ergebnis profitiert auch der Kanton Aargau. Der Bankrat beantragt eine Gewinnablieferung von 114 Millionen Franken, drei Millionen Franken weniger als im Vorjahr. Zusammen mit der Abgeltung der Staatsgarantie in der Höhe von 14,7 Millionen Franken erhält der Kanton eine Gesamtentschädigung von 128,7 Millionen Franken. Zusätzlich zahlt die Bank an ihren Standorten Steuern in Höhe von 13 Millionen Franken.
Bezüglich Ausblick gab sich AKB-CEO Widmer etwas gedämpft: «2025 wird schwieriger», sagte er. Wegen der forschen Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank werde das nächste Ergebnis «deutlich unter den beiden Superjahren 2023 und 2024» liegen. Beunruhigt zeigte er sich deswegen am Dienstag nicht – denn Gewinn und Geschäftserfolg dürften dennoch über dem langjährigen Durchschnitt der Vorjahre zu liegen kommen. (awp/mc/pg)