Aargauische Kantonalbank steigert Gewinn dank Zinsgeschäft massiv
Aarau – Die Aargauische Kantonalbank (AKB) hat 2023 das Rekordergebnis vom Vorjahr nochmals massiv verbessert. Dieser Erfolg beruhe auf der deutlichen Steigerung des Zinsgeschäfts.
Der Reingewinn kletterte um fast 42 Prozent auf 253,8 Millionen Franken. Davon profitiert auch der Kanton Aargau. So beantragt der Bankrat eine Gewinnablieferung an den Kanton Aargau in Höhe von 117,0 Millionen. Hinzu kommen die Abgeltung der Staatsgarantie in Höhe von 14,0 Millionen sowie Steuern in Höhe von 13,3 Millionen Franken. Insgesamt fliessen somit 144,2 Millionen oder gut 26 Prozent mehr als im Vorjahr an die öffentliche Hand, wie die Kantonalbank am Dienstag mitteilte.
Zinsgeschäft stark
Den Geschäftserfolg steigerte die AKB 2023 um fast 47 Prozent auf 307,0 Millionen Franken und den Geschäftsertrag um knapp 28 Prozent auf 544,1 Millionen Franken. Dazu habe grösstenteils das Zinsgeschäft als Folge der Zinswende beigetragen. So legte der Zinserfolg netto um fast 39 Prozent auf 431,8 Millionen Franken zu. Da die AKB die Leitzinserhöhungen der SNB weitergeleitet habe, stieg allerdings auch der Zinsaufwand um rund 200 Millionen.
Dem gegenüber steht ein Anstieg des Geschäftsaufwands um gut 10 Prozent auf 229,8 Millionen Franken. Sowohl die Personalkosten als auch der Sachaufwand stiegen an. Aufgrund der deutlicheren Ertragssteigerung verbesserte sich die Cost-Income-Ratio auf 42,2 von 49,0 Prozent im Vorjahr.
Zudem gibt die AKB Wertberichtigungen sowie Verluste aus dem Zinsgeschäft mit 25,4 Millionen nach 10,1 Millionen im Vorjahr an. Diese könnten möglicherweise im Zusammenhang mit dem hypothekarischen Engagement gegenüber der strauchelnden Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko stehen. Im Januar hatte die Bank offengelegt, hypothekarisch gedeckte Objektfinanzierungen in der Höhe von insgesamt 73 Millionen Franken vorgenommen zu haben. Das Kreditportfolio sei allerdings insgesamt sehr robust, heisst es von der AKB.
Keine Kreditkartengebühren mehr
Nachdem die AKB bereits im vergangenen April sämtliche Kontoführungsgebühren abgeschafft hatte, würden nun zusätzlich per 1. April 2024 die Jahresgebühren für die Debit Mastercard in Höhe von 48 Franken pro Karte gestrichen. Derweil stieg die Kundenbasis um über 22’000 Neukunden auf über 250’000.
Auch bei den Hypotheken zeige sich ein Wachstum – sie legten um 2,6 Prozent zu. Insgesamt stiegen die Kundenausleihungen um 3,0 Prozent auf 26,1 Milliarden per Ende 2023. Über 90 Prozent aller Kundenausleihungen seien hypothekarisch gedeckt und über 90 Prozent befänden sich im Marktgebiet der AKB.
Für das laufende Jahr erwartet die Bank ein leicht tieferes Ergebnis, was in erster Linie den erwartet rückläufigen Zinsen geschuldet sei. Insgesamt sei die finanzielle Lage der AKB «äusserst solide» und allfällige Widrigkeiten könnten problemlos gemeistert werden. (awp/mc/pg)