Josef Ackermann, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank.
Frankfurt am Main – Rund 9,4 Millionen Euro ist der Deutschen Bank die Arbeit ihres scheidenden Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann im vergangenen Jahr wert gewesen. Auf diese Summe summieren sich die Bezüge des Schweizers, wie aus dem Geschäftsbericht der Deutschen Bank für das Jahr 2011 hervorgeht. Das ist etwas mehr als ein Jahr zuvor, als sich die Gesamtbezüge auf rund 9 Millionen beliefen.
Damit gehört der 64-jährige Ackermann einmal mehr zu den Spitzenverdienern im Deutschen Aktienindex, auch wenn Automanager wie VW-Boss Martin Winterkorn deutlich mehr kassieren: Der Vorstandschef von Europas grösstem Autobauer hatte für das Rekordjahr 2011 rund 17 Millionen Euro zugesagt bekommen.
Vorerst 1,75 Mio Euro in bar
Bar ausgezahlt bekommt Ackermann zunächst 1,75 Millionen Euro, der Rest sind vom Geschäftserfolg abhängige Komponenten und eine für spätere Jahre zugesagte Barvergütung. Da diese sogenannte hinausgeschobene Barvergütung von noch gut drei Millionen Euro erst bei Auszahlung in die Gesamtbezüge einzurechnen ist, weist die Deutsche Bank Ackermanns Jahresbezüge für 2011 «nur» mit insgesamt rund 6,3 Millionen Euro aus.
Nachfolger verdiente besser
Ackermanns Nachfolger Anshu Jain verdiente in der Gesamtschau erneut besser als sein Noch-Chef, obwohl es im Investmentbanking im vergangenen Jahr nicht rund lief. Jains Bezüge belaufen sich auf rund 9,8 Millionen Euro, ausgezahlt bekommt er davon zunächst 1,25 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor kam Spitzenverdiener Jain auf knapp 12 Millionen Euro. Es ist bei Grossbanken durchaus üblich, das Top-Investmentbanker mehr verdienen als ihre Vorstandschefs.
Der künftige Co-Vorstandsvorsitzende Jürgen Fitschen, derzeit Deutschland-Chef des Instituts, soll für das Geschäftsjahr 2011 insgesamt 4,2 Millionen Euro kassieren, wie Jain bekommt er davon zunächst 1,25 Millionen Euro ausgezahlt. Jain und Fitschen übernehmen die Führung der Bank zum 1. Juni 2012.
Bezüge insgesamt gesunken
Insgesamt sanken die Vorstandsbezüge bei Deutschlands grösster Bank. Laut Finanzbericht erhielten die sieben Mitglieder des Vorstands für das Jahr 2011 Bezüge von rund 26,4 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es – bei damals noch acht Vorständen – rund 32,4 Millionen Euro. In diesen Zahlen ist die für spätere Jahre zugesagte Barvergütung nicht enthalten. Diese beläuft sich für das Jahr 2011 auf noch rund 13,7 Millionen Euro.
Die Deutsche Bank -Integration und den Umbau des Investmentbankings stark belastet. Der Vorsteuergewinn stieg 2011 auf rund 5,4 (4,0) Milliarden Euro. Das Rekordziel von zehn Milliarden Euro Vorsteuergewinn hatte das Management wegen der turbulenten Märkte schon im Oktober kassiert. (awp/mc/pg)