Actares lehnt UBS-Vergütungsbericht ab
Zürich – Die Aktionärsvereinigung Actares will an der UBS-Generalversammlung vom Donnerstag den Vergütungsbericht ablehnen. Hohe Boni und hohe Verluste würden nicht zusammenpassen, kritisiert der Zusammenschluss. Die Skandale und Rechtshändel hätten zu keinem Wandel geführt.
Die «unzähligen Skandale, die auch 2012 ans Licht kamen», seien nicht nur Altlasten von früher, schreibt Actares am Mittwoch in einer Mitteilung. Sie beruhten auch auf Geschäftspraktiken, die noch bis vor kurzem ausgeübt worden seien. Die Bank könne darum die Verantwortung nicht auf die frühere Führung schieben.
«Neue UBS» – aber kein Wandel bei Vergütungen
Actares fragt sich, ob es die «neue UBS» wirklich gebe. Wenn die Bank behaupte, nur mit marktüblichen Löhnen liessen sich die besten Leute anwerben und diese besten Leute für die Skandale mitverantwortlich seien, müsste bei den Vergütungen eigentlich ein Wandel eingetreten sein.
Dem sei aber nicht so: Immer noch gebe es millionenschwere Antrittszahlungen und Vergütungen für Verwaltungsratspräsident und Konzernchef. Gerade in einem Jahr mit Milliardenverlust könne das nicht angehen. Letztlich gingen alle die Rechtsstreitigkeiten wegen der Skandale zulasten der Aktionäre, schreibt Actares.
Jahresverlust von 2,5 Mrd Franken
Die UBS hatte 2012 einen Verlust von 2,5 Mrd. Fr. ausgewiesen und damit zum vierten Mal seit Ausbruch der Finanzkrise 2007 im Minus geschlossen. Als Gründe wurden vor allem Restrukturierungskosten, Abschreiber im verkleinerten Investmentbanking und die Busse von 1,4 Mrd. Fr. im Libor-Skandal genannt. Zudem bildete die Bank wegen Klagen Rückstellungen.
Lob und Tadel für Klimapolitik des Unternehmens
Lobenswert findet die Aktionärsvereinigung die Klimapolitik der Grossbank. Dabei fehle aber das grösste Stück, bemängelt sie gleichwohl. Das Konzept umfasse nur die betrieblichen Aspekte, klammere das Bankgeschäft aber völlig aus. Immerhin seien Ausdehnungspläne vorhanden, so dass schliesslich alle Geschäfte auf ihre Klimafolgen geprüft werden sollen.
Actares fragt sich in dem Zusammenhang, ob die UBS in den USA entgegen eigenen Angaben nicht doch das Köpfen von Bergen zur Kohlegewinnung finanziert. Aktuelle Untersuchungen widersprächen dieser Behauptung. (awp/mc/pg)