Freiburg – Aevis Victoria ist im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerutscht. Die Beteiligungsgesellschaft erwartet einen Nettoverlust zwischen 35 und 45 Millionen Franken, wie die Hotel- und Spitalgruppe am Donnerstag in einem Communiqué bekanntgab.
Dies sei zurückzuführen auf das Fehlen von ergebniswirksamen M&A-Transaktionen. Im Vorjahr hatte Aevis Victoria einen Reingewinn von 61,8 Millionen Franken eingefahren.
Der konsolidierte Umsatz von Aevis sank auf 953,0 Millionen Franken nach 1,14 Milliarden im 2022. Der Grund sei die Dekonsolidierung von Réseau de l’Arc und das Fehlen von ergebniswirksamen M&A-Transaktionen, schrieb die Gesellschaft. Auf vergleichbarer Basis habe das organische Wachstum bei 1,5 Prozent gelegen.
Im vergangenen Jahr hätten die Hotels der Gruppe ein Rekordjahr erlebt. Dagegen habe es eine Stagnation im Gesundheitsbereich gegeben. Der Gesamtwert der Beteiligungen sei gleichzeitig deutlich gestiegen.
Die Hotelsparte der Gruppe MRH Switzerland (ehemals Victoria Jungfrau AG) konnte den Umsatz um 10 Prozent auf 170,5 Millionen Franken steigern. Die Destinationen Zermatt und Interlaken hätten sich besonders gut entwickelt. Sie profitierten vom Rekordjahr des Tourismus in der Schweiz. Das im Jahr 2023 verzeichnete organische Wachstum von 6,4 Prozent habe sich auch in den ersten Monaten des Jahres 2024 fortgesetzt.
Rentabilität hat gelitten
Die Gesundheitssparte Swiss Medical Network erzielte einen Umsatz von 768,7 Millionen Franken. Dabei wirkte sich die Dekonsolidierung der Spitalgruppe Réseau de l’Arc seit Ende Dezember 2022 aus. Auf vergleichbarer Basis ist der Umsatz mit einem organischen Wachstum von 0,3 Prozent stabil geblieben.
«Die allgemeinen Kostensteigerungen, insbesondere bei Energie, Personalkosten und Material, belastet die Margen erheblich, da medizinische und Spitaltarife für mehrere Jahre fixiert sind und keine Inflationsanpassungen zulassen», schrieb Aevis. «Swiss Medical Network hat verschiedene Massnahmen zur Kostensenkung eingeleitet, um 2024 die Margen von 2022 wieder zu erreichen.»
Zudem schlugen Investitionen auf die Rentabilität. Dies ist auf das integrierte Versorgungsprojekt Viva in der Primärversorgung zurückzuführen sowie auf verschiedene Bauprojekte in zwei Spitälern.
Infracore SA, eine Minderheitsbeteiligung von Aevis im Bereich Gesundheitsinfrastrukturen, erzielte einen stabilen Umsatz (ohne Neubewertungseffekte) von 59,6 Millionen Franken nach 60,0 Millionen 2022.
Die Plattform für Hausreinigungen, Batgroup, steigerte den Umsatz um 10 Prozent auf 34,1 Millionen Franken. Im vierten Quartal 2023 erzielte die nicht konsolidierte Minderheitsbeteiligung von Aevis erstmals einen positiven Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA). (awp/mc/ps)