Johannesburg / München – Anlässlich der Eröffnung der 44. jährlichen Versicherungskonferenz in Sun City in Südafrika hielt Oliver Bäte, CEO der Allianz SE, heute die Eröffnungsrede zum Thema der Veranstaltung „Disrupt, Debate, Deliver“.
In seiner Rede äusserte sich Bäte zum grundlegenden Wandel in der Versicherungsbranche, der durch die Digitalisierung ausgelöst wurde.
„In der schnelllebigen Welt von heute ist es äusserst wichtig, Innovationen möglichst rasch voranzutreiben und, wenn es notwendig wird, umgehend einen anderen Kurs einzuschlagen. Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen der Digitalisierung auf unser Leben ist die Versicherungsbranche wie andere Dienstleistungsbereiche auch einem Wandel ausgesetzt. Die Kunden hegen neue Erwartungen, es treten immer mehr progressive Marktteilnehmer auf den Plan und neue Megatrends wie Künstliche Intelligenz, sprachbasierte Smart Assistants (wie Alexa), Telematik, Wearables und Drohnen verändern das traditionelle Versicherungsmodell grundlegend.“
„Wir denken komplett um, was die Art und Weise angeht, wie wir unsere Kunden bedienen – nicht zuletzt auch aufgrund der Konkurrenz, die von neuen Wettbewerbern aus dem Fin/Insurtech-Bereich ausgeht, die sich mit beeindruckender Leichtigkeit der Möglichkeiten von Mobiltechnologie und Analytik bedienen. Die Kunden von heute entscheiden sich vor allem dann für ein Produkt, wenn es benutzerfreundlich, transparent hinsichtlich Preis und Qualität und speziell auf sie zugeschnitten ist – und wenn es ihnen über ihre bevorzugten digitalen Kanäle zur Verfügung steht.“
„Afrikanische Kunden sind ganz selbstverständlich digital unterwegs“
„Während traditionelle Märkte wie Europa sich mit dem digitalen Transformationsprozess schwer tun, ist Afrika von Grund auf digital. Die Mobilfunkbranche ist mit geschätzten 1,2 Milliarden afrikanischen Kunden bis 2018 der am schnellsten wachsende Sektor und Innovationstreiber auf dem Kontinent.“
„Die weite Verbreitung von Internet und Mobilfunk ermöglicht afrikanischen Ländern Innovationssprünge. Afrikanische Kunden werden zu Recht Innovationen auf dem dortigen Versicherungsmarkt einfordern und vorantreiben, da sie vollständig digitalisierte Angebote und Kanäle erwarten. Dies und die Tatsache, dass Regelungen und Verordnungen Neuerungen im Finanzdienstleistungsbereich begünstigen, versetzen Afrika in eine gute Lage, um zukünftig die Spitzenposition in der digitalen Versicherung einzunehmen.“
Eine „Single Digital Agenda“ für umwälzende Entwicklungen
Zur Transformation der Allianz in ein gänzlich kundenorientiertes und durchgängig digitalisiertes Unternehmen hat die Gruppe die ‚Single Digital Agenda‘ ausgearbeitet. Die Allianz investiert jährlich mehr als 700 Millionen Euro in die Gestaltung und Umsetzung des Digitalisierungsprozesses im 127 Jahre alten Unternehmensgeschäft.
Bei der ‚Single Digital Agenda‘ handelt es sich um einen Katalog an Initiativen, die Veränderungen vorantreiben sollen und auf fünf Pfeilern fussen. Grundpfeiler des Ganzen ist die Allianz ‚Global Digital Factory‘. Hier kommen Experten aus allen Teilen des Unternehmens zusammen, um Customer Journeys in unseren verschiedenen Geschäftssegmenten zu überarbeiten und sie so zu gestalten, dass sie sich auf globaler Ebene skalieren lassen. Der zweite Pfeiler sind die ‚Global Digital Partnerships‘, mit denen die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus dem technischen Bereich und der Shared Economy gefördert wird. Als Drittes kommt das Konzept ‚Digital Pure Play‘ ins Spiel – Versicherungs- und Assistance-Angebote, die vollständig digital sind. Der vierte Pfeiler besteht in den ‚Advanced Business Analytics‘ mit dem Ziel, die Kundenzufriedenheit und Effektivität des Unternehmens zu erhöhen. Nummer fünf ist ‚Allianz X‘, ein Fonds und Inkubatorprogramm, für das das Unternehmen in den nächsten vier Jahren 430 Millionen Euro bereitstellt. Der Fonds investiert in vielversprechende Start-ups, die zu den geschäftsrelevanten Ökosystemen gehören, z. B. Connected Property, vernetzte Mobilität sowie Gesundheits-, Asset- und Vermögensmanagement.
In Afrika, wo die Gruppe bereits in 16 Ländern[i] vertreten ist, wird die Allianz ihre digitalen Aktivitäten darauf konzentrieren, die Kundennähe in wichtigen Wachstumsmärkten zu intensivieren, in denen die Versicherungsdurchdringung immer noch niedrig ist, und die Effizienz in Märkten mit höherer Durchdringung zu steigern.
„Versicherungsunternehmen haben der afrikanischen Wirtschaft viel zu bieten. Die Digitalisierung erlaubt es uns, wesentlich mehr über unsere privaten und institutionellen Kunden zu erfahren und somit ihren Bedürfnissen besser gerecht zu werden. Wir glauben fest an das langfristige Wachstumspotenzial in Afrika und werden unsere globale Präsenz und umfassende Expertise nutzen, um unsere Marktposition zu stärken und afrikanische Talente anzuziehen“, erläuterte Oliver Bäte abschliessend. (Allianz/mc/ps)
[i] Die Allianz in Afrika: Benin, Burkina Faso, Kamerun, Zentralafrika, Ägypten, Elfenbeinküste, Ghana, Kenia, Madagaskar, Mali, Mauritius, Marokko, Republik Kongo, Senegal, Südafrika, Togo
Über die Allianz
Die Allianz Gruppe zählt zu den weltweit führenden Versicherern und Asset Managern und betreut mehr als 86 Millionen Privat- und Unternehmenskunden. Kunden der Allianz profitieren von einem umfangreichen Angebot an privaten und gewerblichen Versicherungsleistungen, die von der Sach-, Lebens- und Krankenversicherung über Assistance Services bis hin zur Kreditversicherung und globalen Unternehmensversicherung reichen. Die Allianz ist einer der weltweit grössten Investoren und betreut im Auftrag ihrer Versicherungskunden ein Investmentportfolio von über 650 Milliarden Euro. Darüber hinaus verwalten unsere Asset Manager Allianz Global Investors und PIMCO 1,3 Billionen Euro an Fremdvermögen. Mit unserer systematischen Integration von ökologischen und sozialen Kriterien in unsere Geschäftsprozesse und Investitionsentscheidungen sind wir führend im Dow Jones Sustainability Index. 2016 erwirtschafteten über 140.000 Mitarbeiter in mehr als 70 Ländern für die Gruppe einen Umsatz von 122 Milliarden Euro und erzielten ein operatives Ergebnis von 11 Milliarden Euro.
In Afrika ist die Allianz derzeit in 16 Ländern1 vertreten und betreut Kunden in 38 Ländern. Die 1.500 Mitarbeiter erzielten 2016 einen regionalen Umsatz in Höhe von 600 Millionen Euro. Die Allianz stellt zudem 500.000 einkommensschwachen Familien und Einzelpersonen in Afrika Mikroversicherungen bereit.