Bern – Für den AHV-Ausgleichsfonds wird im zu Ende gehenden Jahr eine Rendite von 9 Prozent erwartet. Dieses Ergebnis dürfte das Defizit der AHV mehr als kompensieren. Das sagte Manuel Leuthold, Präsident von Compenswiss, in einem Interview.
Compenswiss verwaltet die Gelder für die AHV, die Invalidenversicherung (IV) und die Erwerbsersatzordnung (EO). Leuthold sprach in einem auf dem Online-Portal handelszeitung.ch veröffentlichten Interview von einem «sehr, sehr guten Jahr 2019». Alle Anlageklassen hätten zum guten Ergebnis beigetragen.
Im Ausgleichsfonds liegen laut Leuthold 37 Milliarden Franken. Bei einer Rendite von 9 Prozent werfe der Fonds «etwas über 3 Milliarden Franken» ab. Das Defizit der AHV für das zu Ende gehende Jahr liege zwischen 1 und 1,5 Milliarden Franken. «Das negative Ergebnis wird also durch den Fonds mehr als ausgeglichen.»
Probleme der AHV bleiben ungelöst
Dies gelte jedoch nur für 2019, sagte Leuthold. Das Problem der AHV werde mit dem guten Ergebnis des AHV-Ausgleichsfonds nicht gelöst. Die AHV müsse längerfristig wieder auf sichere Beine gestellt werden.
Nach dem Ja zur Steuer-AHV-Vorlage im Mai an der Urne erhält die AHV ab 2020 pro Jahr zwei Milliarden Franken mehr. Damit würden die Probleme der AHV um vier oder fünf Jahre verschoben, sagte Leuthold. «Der AHV-Ausgleichsfonds wird also nicht 2030 leer sein, sondern erst 2035.» (awp/mc/ps)