AHV-Rechnung mit Überschuss – IV mit «roter Null»
Bern – Die AHV-Jahresrechnung hat 2011 mit einem Überschuss von einer Milliarde CHF abgeschlossen. Die Invalidenversicherung (IV) schrieb eine «rote Null». Dies geht aus den jüngsten AHV- und IV-Statistiken hervor, die das Bundesamt für Sozialversicherung am Dienstag veröffentlichte. Danach hat die Altersversicherung AHV 2011 38,1 Mrd CHF ausgegeben. Im Vorjahr waren es 36,6 Mrd gewesen. Die Renten machten mit 37,1 Mrd CHF den Hauptteil der Leistungen aus. Weitere Ausgaben waren die Hilflosenentschädigungen (508 Mio CHF) und die Beiträge an Hilfsorganisationen für betagte Menschen (112 Mio).
Rund 39 Mrd CHF hat die AHV 2011 eingenommen, einschliesslich Fonds-Einnahmen. Fast drei Viertel davon kamen von den beitragspflichtigen Einkommen, ein Fünftel kam vom Bund. Der Anteil am Mehrwertsteuerprozent zu Gunsten der AHV trug knapp 6 Prozent zu den Einnahmen bei. Die AHV-Jahresrechnung 2011 schloss mit einem Überschuss von einer Milliarde CHF ab. Im Ausgleichsfonds lagen per Ende Jahr 40,2 Mrd CHF oder 105,5 Prozent der jährlichen Ausgaben. Der AHV-Fonds und der IV-Fonds sind seit dem 1. Januar 2011 voneinander getrennt. Auf dieses Datum hin überwies der AHV-Fonds 5 Milliarden CHF an den IV-Fonds. Die Schulden der IV im Umfang von 14,9 Milliarden CHF sind hingegen in den Aktiven des AHV-Ausgleichsfonds inbegriffen.
Über 2 Mio Menschen beziehen AHV
Ende 2011 erhielten etwas über 2 Mio. Personen Altersrenten und 124’700 Witwen- oder Witwerrenten. Das sind 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Renten wurden in der Schweiz oder ins Ausland ausgerichtet. Zählt man alle Mitglieder der betroffenen Familien zusammen, so kamen 2’256’800 Menschen in den Genuss von Renten. Die durchschnittliche monatliche Altersrente belief sich in der Schweiz bei Alleinstehenden für Frauen auf 2011 CHF und für Männer auf 2015 CHF. Für Ehepaare, bei denen beide Partner rentenberechtigt waren, betrug der Gesamtbetrag im Schnitt 3’334 CHF.
Heute kommen etwa vier Personen im erwerbsfähigen Alter auf eine Person im Rentenalter. 2050 werden es nur noch zwei Personen sein. werden. Zwar kann die AHV-Rechnung durch Massnahmen wie Anpassung der Beiträge, des Rentenalters, der Leistungshöhe oder des Mehrwertsteuersatzes beeinflusst werden. Vor allem werde aber die wirtschaftliche Entwicklung eine entscheidende Rolle für die AHV-Rechnung spielen, heisst es in der AHV-Statistik 2011.
Zahl der IV-Bezüger geht zurück
Die Invalidenversicherung hat 2011 rund 9,4 Mrd CHF ausgegeben und fast ebenso viel eingenommen. Der Fehlbetrag lag bei 2,6 Mio. Den grössten Ausgabenteil der IV bildeten die Renten mit 5,9 Mrd CHF. Die Eingliederungsmassnahmen schlugen mit 1,5 Mrd zu Buche. 450’000 Personen bezogen Leistungen der IV. Von den Leistungsbezügern wohnten 410’000 in der Schweiz, der Rest im Ausland. 2008 hatte die Zahl der Leistungsbezüger noch bei fast einer halben Million gelegen, dann sank sie infolge verschiedener Spar- und Wiedereingliederungs-Massnahmen kontinuierlich.
Die Zahl der IV-Neurenten hatte 2003 mit 27’700 Personen einen Höchststand erreicht. 2011 lag sie bei 15’400. In der Schweiz lag die Wahrscheinlichkeit, eine IV-Leistung zu beziehen, im Jahr 2011 bei 6,4%. Diese Wahrscheinlichkeit hängt stark vom Alter und von der Geschlechtszugehörigkeit ab. (awp/mc/ps)