AIG: Japan-Beben und Staatshilfe belasten

Robert Benmosche

AIG-CEO Bob Benmosche.

New York – Der gestrauchelte US-Versicherungsriese American International Group (AIG) schreibt schon wieder Verluste. Im ersten Quartal drückten massive Belastungen aus der Naturkatastrophe in Japan und hohe Kosten für die Rückzahlung der erhaltenen Staatshilfe das Unternehmen unterm Strich mit 543 Millionen Dollar ins Minus.

Im Vorjahreszeitraum hatte AIG noch 359 Millionen Dollar verdient. Die Zahlen gab AIG am späten Donnerstag (Ortszeit) in New York bekannt. Auch am Freitag vor Eröffnung der Wall Street hielt die Enttäuschung der Anleger an. Die Aktie stand 2 Prozent im Minus. Alleine für die Begleichung der Schäden aus Erdbeben und Tsunami in Japan kalkulierte AIG 1,3 Milliarden Dollar ein; für die Rückzahlung eines Milliardenkredits der Notenbank Fed wurden netto 2,4 Milliarden Dollar fällig.

Unrühmlicher Negativ-Rekord
AIG hatte während der Finanzkrise den höchsten Jahresverlust der US-Wirtschaftsgeschichte angehäuft: 99,3 Milliarden Dollar. Der einst weltgrösste Versicherer hatte sich auf dem US-Häusermarkt verspekuliert und musste vom Steuerzahler mit 182 Milliarden Dollar gerettet werden – das war die teuerste Rettungsaktion in der Finanzkrise. Durch den Verkauf von Tochtergesellschaften stottert AIG das Geld nach und nach ab. Der Staat hält zudem 92,1 Prozent an AIG. Im Laufe des Jahres sollen die ersten Aktien zurück in private Hände gehen. Die Aktienplatzierung könnte grösser werden als die von General Motors mit 23,1 Milliarden Dollar. Der Steuerzahler hatte auch den Autokonzern retten müssen. Im Unterschied zu AIG verdient GM aber schon wieder Milliarden und ist drauf und dran, zur Nummer eins der Branche aufzusteigen. (awp/mc/ps)

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