New York – Der US-Versicherer AIG hat den Verkauf seiner Asiensparte AIA abgeschlossen. Die letzten verbliebenen Anteile brachten dem in der Finanzkrise vom Staat geretteten Konzern einen Erlös von umgerechnet 6,45 Milliarden Dollar ein, wie das Unternehmen mitteilte. Der Versicherer brachte 1,65 Milliarden Aktien für einen Preis von 30,30 Hongkong-Dollar an den Mann, die Angebotsspanne lag zwischen 29,65 bis 30,65 Hongkong-Dollar. Alles in allem hat der Verkauf des in Hongkong sitzenden Lebensversicherers AIG gut 35 Milliarden Dollar eingebracht.
AIG-Chef Robert Benmosche hat mit dem AIA-Verkauf insgesamt Beteiligungen im Wert von 65 Milliarden Dollar abgestossen, um Staatshilfen zurückzuzahlen. Benmosche will den Konzern nun auf das US-Lebensversicherungsgeschäft und die weltweite Schaden- und Unfallversicherung fokussieren.
Vor vier Jahren am Rande des Ruins
Fehlspekulationen auf dem US-Häusermarkt hatten den einst weltgrössten Versicherer vor vier Jahren an den Rand des Ruins gebracht. Die Vereinigten Staaten hatten in der Finanzkrise 2008 mit Garantien und Kapitalhilfen in einem Rahmen von 182 Milliarden Dollar AIG vor dem Untergang bewahrt. Der einstige Vorzeigekonzern war anschliessend praktisch komplett in Staatsbesitz. AIG gelang dann das Kunststück, die Staatshilfen wieder zurückzuzahlen. Dazu trennte sich das Unternehmen von mehreren Tochterfirmen.
Flugzeugleasing-Geschäft ebenfalls abgestossen
Erst vergangene Woche gab AIG den Verkauf des Flugzeugleasing-Geschäfts an chinesische Investoren bekannt. Der Verkauf von zunächst gut 80 Prozent der Anteile soll 4,2 Milliarden Dollar einbringen.
Gutes Geschäft für den Staat
Für die USA dürfte sich die Rettung am Ende ausgezahlt haben. Vergangene Woche kündigte das US-Finanzministerium den Ausstieg bei AIG an. Insgesamt hat die US-Regierung mit dem Verkauf von Aktien sowie Gebühren und Zinsen für die Hilfsmassnahmen damit fast 23 Milliarden Dollar verdient. (awp/mc/pg)