Bern – Die Aktien der Grossbank Credit Suisse notieren im frühen Mittwochshandel nach einer volatilen Eröffnungsphase leicht fester. Die Bank hat im ersten Quartal insbesondere dank Anstrengungen auf der Kostenseite unter dem Strich besser als von den Analysten erwartet abgeschnitten. Bemängelt wird von den Experten dagegen die Performance in der Vermögensverwaltung.
CS werden um 9.50 Uhr mit zuletzt rückläufiger Tendenz zu 23,61 CHF gehandelt, was gegenüber dem Schlusskurs vom Dienstag noch einem Plus von 0,3% entspricht. Im bisherigen Handelsverlauf notierten die Titel in einer recht grossen Bandbreite von 23,45 CHF bis 23,95 CHF. Der SMI steht zur Berichtszeit 0,1% tiefer.
Sonderfaktoren belasten
Die meisten Analysten weisen in ihren ersten Kommentaren auf die verschiedenen Sonderfaktoren hin, welche den Erstquartalsabschluss belasten. Dazu gehören die Fair Value Verluste auf den eigenen Verbindlichkeiten wie auch die Kosten für das Vergütungsprogramm PAF2. Angetan zeigen sich die Analysten von den höher als erwartet ausgefallenen Kosteneinsparungen. Die um zahlreiche Sonderfaktoren bereinigten Vorsteuer- und Reingewinne lägen insbesondere dank tieferer Kosten als geschätzt über den Erwartungen, schreibt beispielweise die ZKB. Erfreulicherweise sei das Ergebnis dank eines freundlicheren Marktumfelds aber auch dank höher als geplanten Einsparungen über dem Konsens ausgefallen, so die Bank Notenstein.
Wealth Management enttäuscht
Weniger positive Resonanz findet das Abschneiden des Bereichs Wealth Management (WM). Dieser habe die Erwartungen sowohl bezüglich Vorsteuergewinn wie auch Bruttomarge nicht erfüllt, bemängelt die UBS. Die Bruttomarge habe deutlich gelitten, so Vontobel. Mit 109 Basispunkten lag diese deutlich unter dem Konsens von 112 BP, schreibt die ZKB weiter. Doch auch der Neugeldzufluss im WM vermochte nicht zu überzeugen. Der Neugeldzufluss betrug nur 5,8 Mrd. Dies entspreche einer annualisierten Rate von 3,6% und liege damit weit weg von den angepeilten 6%, bemängelt Kepler. Dies zudem im ersten Quartal, das traditionell sehr hohe Zuflüsse zeige. Belastet habe hier der Abfluss von 4,1 Mrd als Folge der Integration von ClaridenLeu, so Kepler weiter.
Zurückhaltender Blick nach vorne
Mit Blick nach vorne geben sich die meisten Analysten eher zurückhaltend. Das Ergebnis des traditionell starken ersten Quartals könne normalerweise nicht auf das Gesamtjahr übertragen werden, warnt beispielsweise Notenstein. Angesichts verschiedener Marktindikatoren dürfte das zweite Quartal in den ersten Wochen schwächer ausgefallen sein als das erste Jahresviertel, gibt sich auch die ZKB zurückhaltend. Kepler bekräftigt das eigene ‹Hold›-Rating. Der Druck auf die Private-Banking-Profite in der Schweiz sei permanenter Natur und die CS stehe zudem weiter vor einem komplexen und teuren Settlement im Steuerstreit mit den USA. (awp/mc/ps)