Frankfurt – Der Chef des Versicherungskonzerns Allianz, Oliver Bäte, lehnt Grossakquisitionen ab. «Solche Übernahmen wären sehr teuer und gefährlich», sagte er in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstag). Zwar sei die Allianz in der luxuriösen Situation, erstmals seit 10 Jahren mehr Kapital zu generieren als intern zu investieren. Durch den Börsenboom seien andere Unternehmen sehr teuer geworden. Das gelte insbesondere für Sachversicherungen, die den Konzern interessierten. «Wir beobachten aber den Markt, und glauben Sie mir, wir werden nicht ewig Aktienrückkäufe tätigen.»
Bei den eigenen Produkten setzt Bäte auf Vereinfachung. «Wir haben herausgefunden, dass wir für die gewerbliche Haftpflichtversicherung 370 verschiedene Produktmodule haben.» Benutzt würden davon regelmässig jedoch nur 20 Module, 25 Prozent würden gar nicht genutzt. «Das macht mich fassungslos, denn es kostet auch eine Menge Geld.» Deswegen werde auch bei dem Führungskräftetreffen im kommenden Jahr das Prinzip gelten «Einfach gewinnt.» Dabei wird es Bäte zufolge «ein paar Jahre» dauern, «bis wir damit durch sind». (awp/mc/ps)