Zürich – Wenn das Auto plötzlich Feuer fängt, ist der Schrecken meistens gross: Die Allianz Suisse verzeichnet jährlich rund 400 Schadenmeldungen durch Fahrzeugbrände und Rauchentwicklung. Der Durchschnittsschaden beträgt dabei etwa CHF 5’000. Kraftstoff- oder Ölaustritt stellt eine der häufigsten Brandursachen dar. Die Schadenexperten der Allianz Suisse geben Tipps, wie man sich bei einem Fahrzeugbrand richtig verhält.
Wer in der Ferienzeit mit dem Auto auf dem Weg in die wohlverdienten Ferien ist, hört im Radio häufig diese Meldung: Stau auf der Autobahn wegen eines brennenden Fahrzeugs. Dass Autos plötzlich Feuer fangen, kommt gar nicht so selten vor: Allein die Allianz Suisse verzeichnet jährlich rund 400 Schadenmeldungen aufgrund von Fahrzeugbränden. Der Durchschnittsschaden beträgt dabei CHF 5’000. Kraftstoff- oder Ölaustritt stellt dabei eine der häufigsten Brandursachen dar. Trifft Öl oder Benzin wegen defekter Leitungen oder kaputter Dichtungen auf erhitzte Motor- oder Fahrzeugteile, kann sich dies schnell entzünden. Kurzschlüsse im Kabelbaum können ebenfalls zu einem Brand führen.
In Bezug auf die Antriebsart bestehen übrigens keine Auffälligkeiten zwischen konventionellen Antriebsarten und Elektro- oder Hybridfahrzeugen. Das Brandrisiko ist bei neuen Antriebsarten nicht grösser, haben Crashtests des Allianz Zentrums für Technik und eine Auswertung der Unfalldaten der Allianz Autoversicherung gezeigt. Denn auch Batterien müssen analog zu einem Benzintank so im Fahrzeug verbaut werden, dass sie bei Unfällen möglichst gut geschützt sind.
Ein Fahrzeugbrand sieht häufig spektakulär aus, aber Panik ist in diesen Fällen selten angebracht. Markus Deplazes, Leiter Schaden der Allianz Suisse betont: «Dass ein Auto sofort explodiert, sieht man nur in Hollywoodfilmen. Im Normalfall benötigt ein Feuer im Motorraum mehr als fünf Minuten, um in den Innenraum vorzudringen.» Zeit genug also, um die Fahrzeuginsassen und sich selbst in Sicherheit zu bringen. In der Regel explodiert ein Auto nicht einmal dann, wenn es komplett in Flammen steht.
Hoher finanzieller Schaden
Der finanzielle Schaden bei einem Fahrzeugbrand ist in der Regel gross. Wenn ein Sportwagen Feuer fängt, kann der Schaden schnell in die Hunderttausende gehen. So betrug der teuerste Einzelschaden, den die Allianz Suisse aufgrund von Fahrzeugbrand in den letzten zehn Jahren verzeichnete, mehr als CHF 600’000. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand. Damit zum grossen Schock nicht auch noch der finanzielle Schaden kommt, ist der Abschluss einer Teil- oder Vollkaskoversicherung ratsam. Denn diese ersetzt die Schäden am eigenen Auto, die nicht selbstverschuldet sind, wie Hagel, Überschwemmungen, Steinschlag und Diebstahl oder Feuer.
Wartung ist wichtig
Gerade bei älteren Fahrzeugen kann es schnell einmal zu einem Brand kommen, wenn die Schläuche mit der Zeit abgenutzt und porös sind oder die Kabel brüchig werden – und auch Marderbisse können Schläuche und Kabel in Mitleidenschaft ziehen. Einen hundertprozentigen Schutz vor Fahrzeugbränden gibt es nicht: «Aber durch eine regelmässige Wartung können die Risiken erheblich minimiert werden», so Deplazes. Serviceintervalle sollten also unbedingt eingehalten werden, damit es nicht zu bösen Überraschungen kommt.
Tipps zum richtigen Verhalten
Sollte tatsächlich einmal Rauch aus dem Motorraum wahrgenommen werden, geben die Allianz-Experten folgende Tipps zum richtigen Verhalten:
- Unverzüglich auf dem Pannenstreifen oder am Fahrbahnrand anhalten
- Warnblinker einschalten und Motor sofort abstellen
- Fahrzeuginsassen in Sicherheit bringen und Erste Hilfe leisten
- Zügig vom Fahrzeug entfernen und Feuerwehr benachrichtigen
- Warndreieck aufstellen
- Falls vorhanden und möglich, Feuerlöscher gezielt einsetzen
(Allianz Suisse/mc)