Manfred Knof, CEO Allianz Suisse.
Zürich – Die Versicherungsgruppe Allianz Suisse hat im ersten Halbjahr 2011 von einem günstigen Schadenverlauf sowie von Erfolgen ihres Restrukturierungs-Programms profitiert und ein deutlich verbessertes Ergebnis erzielt. Während das Prämienvolumen im Nichtlebenbereich stabil blieb, konnte die Tochter der deutschen Allianz im Lebensversicherungs-Geschäft die Bruttoprämien klar erhöhen.
Insgesamt erhöhten sich die Bruttoprämien der Allianz Schweiz Gruppe in den ersten sechs Monaten des Jahres um 2,6% auf 2’987 Mio CHF, wie die Versicherungsgesellschaft am Mittwoch mitteilte. Das operative Ergebnis der Gruppe verbesserte sich um 17,7% auf 174,8 Mio CHF. Im zweiten Halbjahr dürften sich allerdings die Unwetter der vergangenen Wochen auf die Schadenquote auswirken, prognostiziert die Allianz. Zudem würden auch die volatilen Finanzmärkte, die niedrigen Zinsen und der starke Franken Auswirkungen auf das Geschäft haben.
Lebengeschäft mit 5,1 % höherem Prämienvolumen
Im Lebengeschäft stieg das Prämienvolumen im ersten Halbjahr mit einem Plus von 5,1% auf 1’553 Mio CHF deutlich an. Im Einzellebengeschäft (+3,5%) habe die Allianz Suisse von einer Steigerung des Verkaufs von Einmalanlageprodukten in der traditionellen gemischten Lebensversicherung profitiert, heisst es in der Mitteilung. Im Kollektivleben stieg das Prämienvolumen um 5,4%. Angesichts der Unterdeckung zahlreicher Pensionskassen sei die Nachfrage nach dem Vollversicherungsmodell in der beruflichen Vorsorge bei den KMU weiterhin hoch.
Kosten um 8 % gesenkt
Die Kosten im Lebengeschäft konnten dank dem letztjährigen Restrukturierungsprogamm um gut 8% gesenkt werden, wie es weiter heisst. Trotz der Währungsverluste und einer Stärkung der Rückstellungen zur Absicherung von Finanzmarktrisiken habe der Halbjahresgewinn mit 36,8 Mio CHF auf Vorjahresniveau gehalten werden können.
Von Grossschäden und Naturkatastrophen verschont
Im Sachversicherungsgeschäft blieb das Prämienvolumen mit 1’311 Mio CHF auf dem Niveau des Vorjahres. Die Allianz Suisse sei von Januar bis Juni weitestgehend von Grossschäden und Naturkatastrophen verschont geblieben, zudem sei der Basisschadenaufwand in der Motorfahrzeugversicherung rückläufig gewesen. Dank den Restrukturierungsmassnahmen bildete sich zudem Kostensatz zurück. Insgesamt verbesserte sich die Schaden-Kostenquote auf 91,1% nach 96,1% im Jahr davor.
Besseres Kapitalanlageergebnis
Profitieren konnte die Allianz auch von einer Verbesserung des Kapitalanlageergebnisses dank hoher Realisierungsgewinne bei Aktien. Unter dem Strich erhöhte sich der Halbjahresgewinn im Nichtlebengeschäft um 58% auf 105,6 Mio CHF. Für das zweite Halbjahr erwartet die Allianz allerdings eine deutlich höhere Schadenbelastung: Alleine in den vergangenen Wochen hätten Hagelzüge und Überschwemmungen in der ganzen Schweiz bei der Allianz Suisse eine Nettoschadenbelastung von voraussichtlich 49 Mio CHF verursacht. (awp/mc/pg)