American Express-CEO Kenneth Chenault .
New York – Der US-Kreditkartenkonzern American Express streicht 5400 Stellen. Momentan arbeiten 63.500 Menschen in der Finanzfirma. Wegen der anstehenden Abfindungen brach der Quartalsgewinn ein. Hintergrund der Einschnitte ist nach Angaben von American Express, dass immer mehr Transaktionen online ablaufen. Die Kunden griffen immer seltener zu Papier oder Telefon, hiess es. American Express müsse sich mit verändern, um wettbewerbsfähig zu bleiben, sagte Firmenchef Kenneth Chenault am Sitz in New York.
Der Abbau geht quer durchs Unternehmen und betrifft Mitarbeiter weltweit. Besonders hart wird es aber diejenigen Beschäftigten treffen, die sich ums Reisegeschäft kümmern. In anderen Sparten können dagegen neue Jobs entstehen. Das Management rechnet damit, dass am Jahresende bis zu 6 Prozent weniger Menschen im Unternehmen beschäftigt sind.
Grosse Belastungen durch Stellenabbau
Die Stellenstreichungen kosten American Express nach Steuern 287 Millionen Dollar. Weitere Belastungen in ähnlicher Höhe fallen durch Mitgliederprogramme und nachträgliche Rückerstattungen an. Unterm Strich bleiben als Gewinn im vierten Quartal 637 Millionen Dollar übrig. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch fast das Doppelte verdient. Nachbörslich fiel die Aktie um 1 Prozent.
Grundsätzlich läuft das Geschäft von American Express allerdings: Die Kunden gaben 8 Prozent mehr aus als im Vorjahreszeitraum – und das trotz eines kleinen Einbruch Ende Oktober/Anfang November. Hier war der Wirbelsturm «Sandy» über die Ostküste der Vereinigten Staaten hinweggezogen und hatte schwere Verwüstungen angerichtet, unter anderem in New York City. (awp/mc/pg)