Frankfurt am Main – Die Konjunktur in der Eurozone wird im Mai von Anlegern so stark eingeschätzt wie seit Juli 2007 nicht mehr. Der von Sentix erhobene Konjunkturindex stieg um weitere 3,5 Punkte auf 27,4 Zähler, wie das Beratungsunternehmen am Montag mitteilte. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 25,2 Punkte gerechnet.
Besonders deutlich hellte sich die Lagebewertung auf. Aber auch die Erwartungen verbesserten sich nochmals. «Die Euroland-Konjunktur wird von den Anlegern weiter ausgesprochen gut eingeschätzt», kommentierte Manfred Hübner, Geschäftsführer bei Sentix. «Die Entwicklung in Europa entkoppelt sich damit stark von der US-Konjunktureinschätzung, die erneut rückläufig ist.»
Aus Sicht der Anleger habe jetzt auch die Eurozone als Ganzes die Folgen der Finanzkrise überwunden, so Hübner. Die Sentix-Konjunkturindizes stünden im Widerspruch zu der nach wie vor zögerlichen Beurteilung der Konjunktur, wie sie vom Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, vorgenommen werde. Die Daten wurden noch vor der zweiten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen erhoben. (awp/mc/pg)