Hannes Boller, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management. (Bild: Fisch AM)
Zürich – Die politischen Ereignisse rund um den Konflikt zwischen Nord- und Südkorea wirken sich auch auf die Risikoprämien der südkoreanischen Anleihen aus. Sie sind über die beiden vergangenen Wochen um etwa 20 Prozent angestiegen und damit im Vergleich zum Gesamtmarkt doppelt so stark. Das ist umso bemerkenswerter, da die Prämien südkoreanischer Unternehmensanleihen, welche tendenziell eine vergleichsweise hohe Qualität aufweisen, im Durchschnitt nur etwa halb so hoch notieren wie der Gesamtmarkt. Sie verfügen also generell über einen geringeren Pick-up relativ zu Staatsanleihen.
„Aufgrund der geringeren Entschädigung bei südkoreanischen Corporates relativ zu Staatsanleihen haben wir diese in allen Emerging Markets-Strategien substanziell untergewichtet. Wir halten diese defensivere Positionierung in den Portfolios für adäquat, besonders im Hinblick auf die aufkeimenden politischen Risiken auf der koreanischen Halbinsel“, so Hannes Boller, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management.
Anleihen auch aus politischer Risikoperspektive beurteilen
Eine attraktivere Verzinsung bei stabilerem politischen Umfeld sieht Boller beispielsweise in Anleihen von Firmen aus Russland, Kolumbien, Chile und Brasilien. „Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, Anleihen insbesondere auch aus einer politischen Risikoperspektive zu beurteilen. So gibt es im Bereich der Emerging Markets zahlreiche Länder mit deutlich stabileren Rahmenbedingungen als derzeit im geteilten Korea.“ (Fisch Asset Management/mc/ps)