Buenos Aires – Die Notenbank Argentiniens hat auf den Sinkflug der Landeswährung Peso reagiert und den Leitzins drastisch angehoben. Der Leitzins für einwöchiges Zentralbankgeld steige um 15 Prozentpunkte auf 60 Prozent, teilte die Notenbank am Donnerstag nach einer ausserordentlichen Sitzung mit. Die Entscheidung fiel einstimmig.
Mit der massiven und überraschenden Zinsanhebung versucht die Notenbank, gegen die Talfahrt des Peso anzukämpfen. Argentiniens Präsident Mauricio Macri hatte am Mittwoch den Internationalen Währungsfonds (IWF) darum gebeten, dass bereits vereinbarte Hilfen des Währungsfonds frühzeitig an sein Land ausgezahlt werden. Ein «Vertrauensmangel in die Märkte» habe ihn zu diesem Schritt bewogen, sagte Macri in einer Fernsehansprache am Mittwoch (Ortszeit). Der IWF will die Anfrage prüfen.
Doch der Peso beschleunigte daraufhin seine Talfahrt noch. Die Währung Argentiniens war vor der Zinserhöhung auf ein Rekordtief gefallen. Für einen US-Dollar mussten zeitweise rund 39 Peso gezahlt werden, und damit so viel wie noch nie. Nach der Zinsanhebung erholte sich der Peso nur ein wenig und wurde zuletzt mit knapp 36 Peso gehandelt. (awp/mc/pg)