Asien: Wandel von Prestige zu Qualität

(Bild: © chungking – Fotolia.com)

Zürich – Die Kosten für ein Leben in Luxus für sehr vermögende Privatpersonen (High Net Worth Individuals bzw. HNWIs) steigen weiterhin schneller als die allgemeine Inflation, allerdings etwas langsamer als 2012. Dies zeigt die Entwicklung des Julius Baer Lifestyle Index, der als Teil des jährlichen Julius Baer Wealth Reports veröffentlicht wird.

„Es zeigt sich immer deutlicher, dass sich Asien als Motor für Wachstum und Vermögensbildung von den reifen Volkswirtschaften abgekoppelt hat. Vor allem China erklimmt immer höhere Stufen der Wertschöpfungskette. Wir erwarten, dass sich die Anzahl HNWIs in Asien (mit Ausnahme Japans) von geschätzten 2,17 Millionen im Jahr 2013 auf mindestens 2,82 Millionen im Jahr 2015 erhöhen wird”, kommentierte Stefan Hofer, Emerging Markets Economist und federführender Autor des Berichts.

Zu den wichtigsten Ergebnissen des diesjährigen Julius Baer Wealth Reports zu Asien zählen:

Der nun zum dritten Mal veröffentlichte Julius Baer Wealth Report zu Asien bietet erneut eine umfassende und exklusive Analyse der HNWI-Landschaft der Region. Bislang wurden dabei Hongkong, Singapur, Schanghai und Mumbai berücksichtigt. In diesem Jahr sind neue Städte hinzugekommen, so dass erstmals auch die Kosten für Luxusgüter und -dienstleistungen in Manila, Jakarta, Seoul, Taipeh, Kuala Lumpur, Bangkok und Tokio miteinander verglichen werden.

Der Bericht liefert einen Datenquerschnitt, der für Vergleichszwecke in die Kategorien „Güter“ und „Dienstleistungen“ unterteilt wurde. Die Analyse zeigt, dass in Hongkong, Schanghai, Singapur und Bangkok die Kosten für die meisten Güter höher liegen als der regionale Durchschnitt. In Mumbai, Jakarta, Kuala Lumpur, Manila und Taipei kosten die meisten Luxusdienstleistungen weniger als im regionalen Durchschnitt, wobei dem aber tendenziell höhere Preise für Produkte gegenüberstehen. Ausbildungskosten werden in dieser Querschnittsanalyse nicht mitberücksichtigt.

Japanische Wirtschaft am Scheideweg
„Die japanische Wirtschaft befindet sich an einem Scheideweg. Nachdem seit September 2012 tiefgreifende Änderungen vollzogen wurden, wird in diesem Jahr erstmals auch Tokio in dem Bericht erfasst. Nach unseren Schätzungen leben in Japan, in US-Dollar gemessen, derzeit 2,1 Millionen HNWIs. Im Gegensatz zu anderen Volkswirtschaften in Asien, für die in den Prognosen des Berichts eine Aufwertung ihrer Währungen eingerechnet ist, gilt für Japan, dass die wirtschaftliche Wiederbelebung kurzfristig die Folge der Yen-Schwäche ist. Trotzdem steigt unsere Zuversicht, dass Japan das Joch der Deflation abwerfen und mittelfristig weiteren Wohlstand generieren kann”, sagte Stefan Hofer zu den neusten Daten.

Weiter fügt er hinzu: „Interessanterweise zeichnet sich Tokio nicht dadurch aus, dass es besonders teuer wäre, insbesondere nicht bei Gütern. Nur ‚Schneiderarbeiten für Herren’ und ‚Damenschuhe‘ sind hier teurer als im regionalen Durchschnitt.”

Luxuskonsum: Schneller Wandel
Der Julius Baer Wealth Report 2013 stellt einen schnellen Wandel im Bereich des Luxuskonsums fest: Vergleichsweise günstige Produkte im Index wie Wein, Zigarren und Uhren werden häufiger gekauft und immer weniger als „einmaliger“ Luxus verstanden. Zugleich weichen Marken- und Prestige-Käufe zunehmend einer Fokussierung auf vertretbare Preise und Qualität. Dies lässt insbesondere in Bezug auf China erwarten, dass sich der Luxusmarkt zu Ungunsten einiger der etablierten Marktführer entwickeln dürfte.

Boris Collardi, CEO der Bank Julius Bär, erklärte: „Aus unserer eigenen Erfahrung in Asien wissen wir, dass die dortigen Kunden eine sehr hohe Servicequalität erwarten und dass intensiver Wettbewerb um sie herrscht. Was sich im Konsumbereich abspielt, gilt also auch für die Vermögensverwaltung, so dass Anbieter in diesem Bereich den Mehrwert ihrer Angebote belegen und innovativ sein müssen.” (Bank Julius Bär/mc/pg)

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