Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.
Hamburg – Auch bei der Deutschen Bank könnte es einem Zeitungsbericht zufolge wie bei zahlreichen Konkurrenten bald ein Sparprogramm geben. Den Beschäftigten drohe im kommenden Jahr eine Sparrunde, sofern sich die gesamtwirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten verschlechtere, schrieb die «Financial Times Deutschland» (FTD) in ihrer Freitagausgabe unter Berufung auf Finanzkreise.
Noch sei allerdings nicht entschieden, ob und wie stark die grösste deutsche Bank möglicherweise sparen muss, hiess es weiter. Das Sparziel werde in den Finanzkreisen auf eine bis zwei Milliarden Euro beziffert. Das könnte auch zu einem Stellenabbau vor allem im Investmentbanking führen.
Frankfurter halten sich bedeckt
Die Bank selbst wollte die Informationen der Zeitung gegenüber nicht konkret kommentieren. Es hiess dazu lediglich, dass der Konzern auch in Zukunft Marktanteile gewinnen will. Zahlreiche andere Grossbanken wie die HSBC oder die UBS hatten in den vergangenen Wochen angekündigt, wegen der jüngsten Flaute im Investmentbanking und der Schuldenkrise kräftig auf die Kostenbremse treten zu wollen. Einer «FTD»-Aufstellung zufolge summieren sich die Ankündigungen der vergangenen Wochen auf 60.000 Stellen bei zwölf Grossbanken – zehn davon aus Europa.
Gut 100’000 Beschäftigte
Bei der Deutschen Bank hiess es dagegen zuletzt immer, dass die Bank gut aufgestellt ist und auch in den kommenden Jahren sowohl im Investmentbanking als auch im Geschäft mit Privatkunden wachsen will. Die Deutsche Bank verdient den Löwenanteil ihres Geldes im Investmentbanking, stärkte aber zuletzt unter anderem durch den Zukauf der Postbank ihre Privatkundensparte. Dadurch stieg die Mitarbeiterzahl der Deutschen Bank auf zuletzt etwas mehr als 100.000. (awp/mc/ps)