Auch Irland besitzt Steuersünder-Bankdaten
Bern – Irland hat von einem anderen Staat Schweizer Kontodaten erhalten. Aus welcher Quelle sie stammen, sagen die irischen Steuerbehörden nicht. Eine Untersuchung gegen Iren, die möglicherweise Geld auf Schweizer Konten versteckt haben, brachte bereits 2 Mio EUR ein.
In den letzten Jahren sind bei Schweizer Banken mehrmals Kundendaten gestohlen und ausländischen Staaten zugänglich gemacht worden. Solche Kontendaten sind nun auch in Irland gelandet. Die irische Steuerbehörde gab bei der Präsentation ihres Jahresberichtes am Mittwoch bekannt, dass sie im Besitz von Daten zu Schweizer Bankkonten von Personen mit irischer Adresse sei. Ein anderer Staat habe die Informationen im vergangenen Jahr auf Anfrage geliefert, sagte die Chefin der Steuerbehörde, Josephine Feehily, gemäss Redetext auf der Website der Behörde.
Keine Angabe von welchem Staat die Daten stammen
Von welchem Staat die Daten stammen, wollen die Behörden nicht publik machen, wie ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte. Über die Zahl der Personen, zu denen Untersuchungen aufgrund der Daten laufen, und zur betroffenen Bank macht die Behörde ebenfalls keine Angaben. Der Sprecher betonte, dass die Steuerbehörden die Daten auf legitime Weise erhalten hätten.
Untersuchung in frühem Stadium
Die Untersuchung befinde sich zwar erst in einem frühen Stadium, sie habe aber schon 2 Mio EUR an Nachzahlungen und Bussen eingebracht, sagte Feehily weiter. Bei der Durchsicht der Daten stellten die Steuerfahnder laut Feehily fest, dass «eine kleine Zahl von Individuen … Fragen zu beantworten hat». Einige hätten ihr Konto aber früher bereits deklariert. Bekannt ist, dass Deutschland und Frankreich über Kontodaten von mehreren Schweizer Banken verfügen. Deutsche Bundesländer bezahlten Millionen für die gestohlenen Daten. Die Aktion löste in Deutschland Steuernachzahlungen in Milliardenhöhe aus. Nach Angaben des Bundeslands Nordrhein-Westfalen stammt eine CD von der Bank Julius Bär.
Schweiz unkooperativ
Frankreich hatte Informationen, die von der HSBC Schweiz stammen. Das Land machte die Daten unter anderem den italienischen Steuerbehörden zugänglich. Bei gestohlenen Daten zeigt sich die Schweiz unkooperativ. Sie lehnt Amtshilfe kategorisch ab.