Varoufakis-Idee weder völlig abwegig noch völlig neu. (Foto: OECD/Andrew Wheeler)
Athen – Die Idee des griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis, Hausfrauen, Studenten oder auch Touristen als Amateur-Steuerfahnder einzusetzen, hat Aufsehen erregt. Eine entsprechende Regelung gibt es seit langem schon in den USA. Dort setzt die Steuerbehörde IRS (Internal Revenue Service) sogenannte «Whistleblower» ein, um die Steuervermeidung zu bekämpfen.
Diese Informanten bekommen eine Prämie, wenn sie einen Fall aufdecken. Sie können dafür bis zu 30 Prozent der gegen den Steuerhinterzieher verhängten Strafe als Belohnung erhalten. 2013 hat die US-Behörde nach ihrem Bericht 53 Millionen Dollar an 122 «Whistleblower» ausgezahlt, die dem Fiskus 367 Millionen Dollar an Steuern eingebracht haben.
Amateur-Steuerfahnder in Tavernen und Nachtclubs
Varoufakis schlägt in seiner an die Eurogruppe gesendeten Reformliste vor, aus Mangel an Steuerinspektoren und wegen der verbreiteten Steuerhinterziehung eine grosse Zahl normaler Bürger für nicht mehr als zwei Monate anzuwerben, um auf Stundenlohnbasis Steuersünder zu überführen. Zum Beispiel sollen sie in Tavernen und Nachtclubs darauf achten, ob Quittungen ausgestellt werden. (awp/mc/pg)