Claudia Tober, FNG-Geschäftsführerin. (Foto: FNG)
Zürich – Nachhaltige Geldanlagen haben 2013 in der Schweiz weiter zugelegt und damit ihren Aufwärtstrend der letzten Jahre fortgesetzt. Dies geht aus dem Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2014 des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hervor. Demnach beläuft sich das Volumen nachhaltiger Anlagen im Jahr 2013 auf 56,7 Milliarden CHF, was einem Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Nachhaltige Geldanlagen sind Investments, bei denen neben finanziellen Anlagekriterien auch soziale, ökologische und Governance-Aspekte berücksichtigt werden.
«Nachhaltige Anlagen sind 2013 erneut stark gewachsen“, zeigt sich Bernhard Engl, FNG-Vizepräsident und Leiter des FNG Schweiz, mit Blick auf die neuen Marktzahlen erfreut. „Wir beobachten, dass Investoren zunehmend die Vorzüge von Nachhaltigen Geldanlagen schätzen lernen. Die Berücksichtigung von Anlagekriterien aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance trägt zu einem verbesserten Risiko-Ertragsverhältnis bei, auch entscheiden sich Investoren häufig aus Reputationsgründen für Nachhaltige Geldanlagen“, erläutert der Finanz- und Nachhaltigkeitsexperte. „Vor allem institutionelle Investoren haben zu dem Plus am Schweizer Markt beigetragen.“
Bedeutung institutioneller Investoren nimmt zu
In der Schweiz berücksichtigen insbesondere Anlagestiftungen und betriebliche Pensionsfonds bei ihren Anlagen Nachhaltigkeitskriterien. Aber auch andere institutionelle Investoren wie kirchliche Institutionen und Wohlfahrtsorganisationen, öffentliche Pensionsfonds oder Stiftungen beziehen zunehmend ökologische und soziale Kriterien in ihre Anlageprozesse ein. Somit hat die Bedeutung der institutionellen Investoren insgesamt zugenommen. Ihr Anteil am Markt nachhaltiger Anlagen liegt mittlerweile bei 59 Prozent, was einem Zuwachs von fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auf die privaten Anleger entfällt entsprechend ein Anteil von 41 Prozent.
Auf einen weiteren wichtigen Trend am Anlagemarkt in der Schweiz weist FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober hin. „Der Ausschluss von Unternehmen, die Streumunition und Antipersonen-Minen herstellen oder damit handeln, gewinnt weiter an Bedeutung“, erklärt die Expertin für nachhaltige Anlagen. „Viele Assetmanager haben sich dazu entschieden, bei ihrer gesamten Vermögensverwaltung von derartigen Investments abzusehen. Dieses Ausschlusskriterium findet in der Schweiz mittlerweile bei über 1,9 Billionen CHF Anwendung.“
Dynamische Entwicklung wird anhalten
Die Finanzakteure in der Schweiz erwarten auch mit Blick auf die nächsten drei Jahre eine weitere dynamische Entwicklung am nachhaltigen Anlagemarkt. Vor allem von den institutionellen Investoren werden Impulse für ein weiteres Wachstum erwartet. Aber auch den gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Nachfrage der privaten Anleger sprechen die Finanzakteure eine wichtige Rolle zu. (FNG/mc/pg)