Zürich – Der ausserbörsliche Handel der Zürcher Kantonalbank (ZKB) legte bei den Volumen im Vergleich zur Vorwoche deutlich zu. Insgesamt wurden rund 2,5 Millionen Franken umgesetzt, was einer Steigerung von gut 68 Prozent entspricht. Auch die Anzahl der Abschlüsse verbesserte sich, auf 107 von 94.
Der ZKB eKMU-X-Index verlor dagegen 0,9 Prozent auf 1’228,19 Punkte. Die Rigi-Bahnen– sowie die Cendres+Métaux-Titel belasteten den Index, so ein Händler. Rigi Bahnen gingen als Wochenverlierer um 11,5 Prozent zurück und Cendres+Métaux büssten dahinter 4,0 Prozent ein. Ebenfalls unter Druck standen die Aktien von EW Jona Rapperswil (-2,7%) sowie Precious Woods (-2,5%).
Nach der Veröffentlichung der Jahreszahlen des Kongress- und Kursaal Bern waren diese Titel gesucht. Sie schafften es denn auch mit einem Plus von 2,2 Prozent auf die erste Position der Gewinnerliste. Die Berner Kursaal-Gruppe steigerte im Geschäftsjahr 2018 den Betriebsertrag um rund 0,8 Prozent auf 87,1 Millionen Franken. Das konsolidierte Nettoergebnis stieg auf 5,6 Millionen von 4,7 Millionen. Den Aktionäre soll wie schon im Vorjahr eine Dividende von 5,00 Franken je Aktie und zusätzlich eine Sonderdividende von 2,50 Franken je Aktie ausgeschüttet werden.
Hinter Kongress- und Kursaal Bern stiegen die Valoren der Energie Zürichsee Linth um 2,0 Prozent. Conzzeta Serie B legten um 1,9 Prozent zu. SGV und NZZ verbesserten sich um 1,6 bzw. 1,0 Prozent.
Volumenstärkster Titel waren die Inhaberaktien von Reishauer. Sie generierten 455’700 Franken. Die Valoren der Griston Holding erzielten 355’260 Franken.
Dahinter setzten die Aktien der Bernexpo Holding 353’875 Franken um. Die Holding holte mit Pascale Bruderer und Peter Stähli zwei bekannte Persönlichkeiten in den Verwaltungsrat. Die WWZ-Titel erreichten eine Umsatz von 207’245 Franken.
Eine Neuigkeit gab es auch vom Büroartikel-Hersteller Biella-Neher. Die im März angekündigte Übernahme durch die französische Exacompta SAS ist vollzogen. Die Zahlung des Angebotspreises für die angedienten Biella-Aktien erfolgte mit Valuta 23. Mai.
Unternehmensnachrichten
Der plötzliche Abgang des CEO der Rigi Bahnen AG hat an der Generalversammlung des Unternehmens keine grösseren Diskussionen verursacht. Die Ausführungen des Verwaltungsrats dazu schienen die Aktionäre weitgehend zufriedenzustellen. Die Rigi Bahnen hatten sich vor zwei Wochen von ihrem Direktor Stefan Otz getrennt. Otz war 2016 von Interlaken Tourismus zu den Rigi Bahnen gestossen. Interimistisch wird der Betrieb nun von Marcel Waldis geleitet. Gemäss den Ausführungen von Verwaltungsratspräsident Karl Bucher an der Generalversammlung vom Donnerstag auf Rigi Staffel hatten Otz und der Verwaltungsrat nicht dieselben Vorstellungen über die Rollen der operativen und strategischen Führung. Auch unter Einbezug von Dritten habe das Problem nicht gelöst werden können, sagte er. Bucher betonte vor den Aktionären die Leistungen des ehemaligen Direktors. Otz habe mit grossem Engagement die Strategie, das Bahn- zum Tourismusunternehmen zu entwickeln, umgesetzt. Er habe im Unternehmen ein neues Dienstleistungsverständnis eingeführt.
«Mann der schnellen Entschlüsse»
Bucher bezeichnete Otz als Mann der schnellen Entschlüsse und der klaren Worte. Er habe Wirbel verursacht und eine grosse Medienpräsenz der Rigi erreicht. Von Seiten der Aktionäre gab es nur ein Votum zum Abgang des CEO. In diesem wurde gemutmasst, dass der Verwaltungsrat sich zu stark ins operative Geschäft eingemischt habe. Der Verwaltungsratspräsident könne die Rigi Bahnen AG aber nicht wie sein eigenes Unternehmen führen. Verwaltungsrat Urs Wullschleger wies den Vorwurf zurück, dass Verwaltungsratspräsident Bucher unnötigerweise in die operative Ebene eingegriffen habe. Bucher selbst sagte, der Verwaltungsrat habe sich den Trennungsentscheid nicht einfach gemacht und diesen einstimmig gefällt.
Gut ins 2019 gestartet
Die Rigi Bahnen hatten 2018 ein Rekordergebnis erzielt. Das Unternehmen transportierte 14 Prozent mehr Passagiere als 2017 und steigerte Umsatz und Gewinn um rund acht Prozent. Interims-CEO Waldis sagte, in den ersten vier Monaten 2019 hätten die Rigi Bahnen bei den Frequenzen ein plus von zwei Prozent erreicht. Eher verhalten sei der Start ins 2019 bei den Gästen aus China gewesen. (Quelle: awp)
Die Säntisbahn transportiert am kommenden Mittwoch erstmals nach dem Lawinenniedergang vom Januar wieder Gäste. Weil die Lawine eine Stütze beschädigt hatte, durfte die Bahn keine Passagiere mehr auf den Berg transportieren. Spezialisten hatten in den vergangenen Wochen die beschädigte Stütze mit zusätzlichen Stahlträgern verstärkt. Die Reparatur kam trotz Schnee und Kälte planmässig voran und ist fast abgeschlossen. Ab kommendem Mittwoch könnten wieder Gäste transportiert werden, teilte die Säntis-Schwebebahn AG am Mittwoch mit. Die Reparatur ist nur eine vorläufige Lösung, damit das Unternehmen Zeit gewinnt für das Planungs- und Bewilligungsverfahren für den definitiven Ersatz.
Die im März angekündigte Übernahme des Büroartikel-Herstellers Biella-Neher durch die französische Exacompta SAS ist nun vollzogen. Vor knapp einer Woche hiess es noch, dass zwei Bedingungen des Angebots nicht erfüllt seien und sich deshalb die Übernahme verzögere. Doch nun könne das Kaufangebot vollzogen werden, teilte Biella-Neher am Mittwoch mit. Die Zahlung des Angebotspreises für die angedienten Biella-Aktien soll mit Valuta am oder um den 23. Mai erfolgen. Gemäss der Mitteilung vor einer Woche wurden über 99 Prozent der Biella-Neher-Aktien angedient. Bei der Meldung Mitte April lag die Quote noch bei gut 92 Prozent. Exacompta hatte bei der Ankündigung der Akquisition als eine Bedingung eine Andienungsquote von 75 Prozent verlangt.
Mitte März angekündigt
Die Transaktion wurde Mitte März angekündigt. Exacompta offerierte damals 4’607 Franken pro Biella-Aktie. Nicht Bestandteil der Transaktion sind die Liegenschaften in Polen und Ungarn. Die 1928 in Paris gegründete Exacompta-Gruppe ist wie Biella im Papeterie-Geschäft tätig. Die Ankeraktionäre von Biella, die zusammen einen Anteil von 52,7 Prozent halten, haben einen bedingten Vertrag zum Verkauf ihres Anteils unterzeichnet. Es sind dies die Ernst Göhner Stiftung (EGS Beteiligungen AG), die Nebag AG und die Neher Holding.
Die in den Geschäftsfeldern Event, Hospitality und Entertainment tätige Berner Kursaal-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2018 den Umsatz gesteigert und Mehr verdient. Das konsolidierte Nettoergebnis stieg auf 5,6 Millionen von 4,7 Millionen Franken im Vorjahr. Den Aktionären winkt nun eine Sonderdividende. Der Betriebsertrag stieg 2018 um rund 0,8 Prozent auf 87,1 Millionen Franken, wie die Gruppe am Mittwoch mitteilte. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen betrug 20,6 Millionen und lag damit 0,7 Millionen höher als 2017. Das vergangene Geschäftsjahr sei das Jahr der Konsolidierung gewesen, heisst es im Geschäftsbericht. Die Einnahmen seien stabilisiert und die Effizienz gesteigert worden. Dank gesenkter Ausgaben und Kosten sei denn auch das verbesserte Jahresergebnis zustande gekommen.
Unterschiedliche Entwicklung der beiden Casinos
Das Stammhaus, die Kongress + Kursaal Bern AG, trug 37,2 Millionen zum Gruppenumsatz bei, nach 37,9 Millionen im Vorjahr. Der Jahresgewinn lag mit 3,7 Millionen nach 3,9 Millionen ebenfalls leicht tiefer.
Unterschiedlich entwickelten sich derweil die beiden Casinos der Gruppe. So habe sich die Grand Casino Kursaal Bern AG in einem herausfordernden Umfeld behaupten müssen, wie es im Communiqué heisst. Der Bruttospielertrag sank um 2,4 Prozent auf 46,8 Millionen Franken und der der Gewinn lag mit 4,0 Millionen leicht unter Vorjahr (4,2 Mio). Für die Casino Neuchâtel SA sei es dagegen eine Jahr der Rekorde gewesen. Der Bruttospielertrag stieg auf 24,9 Millionen von 22,8 Mio Franken und der Jahresgewinn wuchs um 0,6 Mio auf 3,0 Millionen. Die kleinste Geschäftseinheit schliesslich, die Wälchli Feste AG, verzeichnete derweil zwar einen Umsatzanstieg auf 8,6 Millionen Franken (VJ: 7,8 Mio), musste aber aufgrund höhere direkter Aufwandspositionen einen tieferen Gewinn von 0,22 Millionen (VJ: 0,26 Mio) hinnehmen.
Laufendes Jahr stellt Herausforderungen
Im laufenden Geschäftsjahr sieht sich die Gruppe vor einigen Herausforderungen. So beginne im Spätsommer 2019 der geplante Hotelumbau, teilte die Gruppe weiter mit. Um auch für die Zukunft konkurrenzfähig zu sein, würden bei laufendem Betrieb in mehreren Etappen alle Zimmer renoviert. Aber auch die Gastronomie entwickle sich weiter. Der vor drei Jahren als Pop-up gestartet Rooftop-Grill öffne nun als Sommerkonzept wieder seine Türen. Zudem biete der Kursaalgarten ab Juli neu einen Food-Truck mit vietnamesischem Essen. Insgesamt will der Kursaal Bern denn auch an seiner mehrspurigen Strategie festhalten und gleichzeitig permanent das Serviceangebot weiterentwickeln.
Wieder Dividende, plus Sonderdividende
Nachdem im letzten Jahr erstmals nach zwei Jahren wieder eine Dividende ausgeschüttet wurde, sollen die Aktionäre wie schon im Vorjahr wieder eine Dividende von 5,00 Franken je Aktie erhalten und zusätzlich «aufgrund des guten Jahresergebnisses» in den Genuss einer Sonderdividende von 2,50 Franken kommen. Die Aktionäre werden an der Generalversammlung vom 17. Juni über die Ausschüttung und weitere Traktanden abstimmen.
Die Bernexpo Holding holt mit Pascale Bruderer und Peter Stähli zwei bekannte Persönlichkeiten in den Verwaltungsrat. Sie sollen anlässlich der Generalversammlung vom 27. Mai in das Leitungsgremium der Messegruppe gewählt werden.
Die 41-jährige Bruderer ist aktuell noch Ständerätin des Kantons Aargau, will sich per Ende der Legislaturperiode im kommenden Herbst aber aus der Politik zurückziehen. Sie ist laut Einladung zur Generalversammlung ausserdem Teilhaberin und exekutive Verwaltungsrätin beim IT-Startup Crossiety, im Verwaltungsrat der Mobiliar Genossenschaft sowie im Stiftungsrat der Schwab Foundation for Social Entrepreneurship.
Stähli seinerseits ist Geschäftsführer der Swiss Entrepreneurs Foundation und hat verschiedene Verwaltungsratsmandate inne, u.a. bei der Mineralquelle Adelboden. Bekannt ist er vor allem als langjähriger Co-Leiter des Swiss Economic Forum.
Bei der Tochter Messepark Bern AG kandidiert ausserdem Jürg Stöckli als neuer VR-Präsident und Dominique Schmid als neuer Verwaltungsrat. Stöckli war bis Ende 2018 Leiter Immobilien und Mitglied der Konzernleitung der SBB und ist heute unabhängiger Verwaltungsrat (Allreal, Die Mobiliar) und Unternehmer. Schmid ist derweil seit 2015 Verwaltungsrat der Bernexpo und soll nun auch noch in das Leitungsgremium der Tochter gewählt werden. Er ist als Leiter Innovation & Technologie sowie als Mitglied der Geschäftsleitung des Claraspitals und VR-Mitglied der Domicil Bern AG tätig. (Quelle: awp)
Das EW Uznach hat im Geschäftsjahr 2018 nicht an das durch positive Sondereffekte geprägte Vorjahr anknüpfen können. Sowohl der Betriebsertrag als auch der Jahresgewinn fielen tiefer aus, wie dem aktuellen Geschäftsbericht zu entnehmen ist.
Der Betriebsertrag sank aufgrund reduzierter Netznutzungsgebühren und einem rund 10 Prozent tieferen Dienstleistungsertrag um 2,3 Prozent auf 8,3 Millionen Franken. Aufgrund des tieferen Betriebsertrags sowie höherer sonstiger Betriebskosten lag der EBITDA bei knapp 2 Millionen und damit rund 20 Prozent unter dem Vorjahr. Nach Abschreibungen und Steuern resultierte ein im Vorjahresvergleich um 10 Prozent tieferer Jahresgewinn von 1,1 Millionen. An der Generalversammlung vom 17. Mai wurde die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 165 Franken je Aktie genehmigt. (Quelle: awp)
Ausblick
Aufgrund des Feiertages in der nun laufenden Handelswoche dürfte der Verlauf trotz des positiven Startes in die neue Woche in eher ruhigen Bahnen verlaufen, so der Händler mit Blick voraus.
(ZKB/mc/ps)
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