Marktbericht
Zürich – Der ausserbörsliche Handel der Zürcher Kantonalbank vermochte in der vergangenen Woche keine Stricke zu zerreissen. Obwohl zunehmend mehr Unternehmen ihre Halbjahreszahlen präsentierten und weitere Neuigkeiten im Markt angekommen sind, verharrte das Handelsgeschehen auf tiefem Niveau mit einem Volumen von 622’000 Franken nach 751’000 Franken in der Vorwoche. Die Zahl der Abschlüsse sank leicht auf 44 von 45 Trades. Der ZKB eKMU-X Index legte derweil um 0,2 Prozent auf 1083,16 Punkte zu.
Die grösste Kursbewegung verzeichneten die in acht Abschlüssen am aktivsten gehandelten Precious Woods mit einem Plus von 5,8 Prozent. Der Holzverarbeiter schrieb im ersten Semester 2021 wieder schwarze Zahlen. Die Titel der Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen verbuchten in der vergangenen Handelswoche einen Kursanstieg von 3,2 Prozent, gefolgt von EW Jona-Rapperswil und Pilatus-Bahnen, die 2,9 bzw. 2,7 Prozent zulegen konnten.
Auf der Verliererseite an erster Stelle standen Davos-Klosters Bergbahnen mit einem Abschlag von 4,0 Prozent. Um 3,2 Prozent zurückgestuft wurden Repower gefolgt von Montana Tech mit einem Verlust von 2,8 Prozent. Abgeschlossen wurde das Verlierertableau von Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft, die 1,0 Prozent tiefer notierten.
Fast die Hälfte des Gesamtvolumens fiel auf NZZ, die in drei Trades einen Umsatz von 300’000 Franken generierten. Repower erzielten einen Umsatz von 100’000 Franken. Dahinter setzten Precious Woods 74’000 Franken und Regiobank Solothurn 64’000 Franken um.
Unternehmensnachrichten
CKW baut ihr Elektroinstallations- und Solargeschäft auf die «strategisch interessante» Region Nordwestschweiz aus. Die Innerschweizer Tochter des Stromkonzerns Axpo übernimmt dazu die Elektro Basilisk AG.
Diese beschäftigt laut Mitteilung vom Dienstag am Standort in Basel knapp 40 Mitarbeitende. Das 1997 gegründete Unternehmen habe sich über die Jahre einen starken Namen für sämtliche Installationsarbeiten insbesondere von Neubauten gemacht, heisst es. Weiter biete Elektro Basilisk sämtliche Dienstleistungen rund um Elektro- und Telematik-Installationen, Reparaturservice und Solar an.
«Es ergänzt somit das Portfolio von CKW optimal und stützt gleichzeitig die Strategie, das Geschäftsfeld Gebäudetechnik und insbesondere Solar weiter auszuweiten», schreibt die CKW. Die Geschäftsführer Javier Tur und Steffen Pfründer sowie der stellvertretende Geschäftsführer Martin Pejic bleiben den Angaben zufolge im Unternehmen, ebenso alle weiteren Mitarbeitenden. Finanzielle Details zur Übernahme werden in der Mitteilung keine genannt (awp)
Das Energieunternehmen aventron und Aberdeen Standard Investments (ASI) haben sich geeinigt, ihre norwegischen Kleinwasserkraftwerks-aktivitäten zu fusionieren. Dadurch entstehe der drittgrösste Kleinwasserkraftbetreiber Norwegens. Die jährliche Produktion werde 460 GW betragen, teilte die Gesellschaft am Montag mit.
Das kombinierte Portfolio umfasse 41 Kleinwasserkraftwerke (einschliesslich einer Anlage im Bau), einen in Betrieb befindlichen Windpark und einen weiteren Windpark im Bau, heisst es weiter. Der Wasserkraftsektor in Norwegen sei einer der am weitesten entwickelten der Welt und verfüge über Potenzial. Da die Anlagen von aventron hauptsächlich in Südnorwegen und das Portfolio von ASI hauptsächlich im Norden des Landes angesiedelt seien, ergänzten sich die beiden Portfolios hervorragend.
Der Zusammenschluss sei durch eine Sacheinlage erreicht worden, wobei aventron Mehrheitsaktionär des gemeinsamen Unternehmens aventron Norway AS bleibe. ASI werde über seinen ersten Infrastrukturfonds, SL Capital Infrastructure I LP, eine wesentliche Minderheitsposition halten (awp)
Die Klosters-Madrisa Bergbahnen mussten im Geschäftsjahr 2020/21 (per 30. April) aufgrund der Coronapandemie deutliche Umsatzeinbussen hinnehmen. Trotz Kostensenkungen und Kurzarbeitsentschädigungen konnte ein Verlust in Millionenhöhe nicht verhindert werden.
Der Betriebsertrag ging gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent auf 5,27 Millionen Franken zurück, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Während der Verkehrsertrag mit 3,21 Millionen im Vergleich zum Vorjahr beinahe stabil blieb, halbierte sich der Gastronomieertrag um auf 1,66 Millionen.
Die Sommersaison 2020 sei dank der zahlreichen inländischen Gäste erfreulich verlaufen, heisst es im Bericht. In der Wintersaison sei die Zahl der Ersteintritte aber regelrecht eingebrochen.
Das operative Betriebsergebnis (EBITDA) ging im Gesamtjahr um 76 Prozent auf 0,22 Millionen zurück. Unter dem Strich verblieb ein Reinverlust von rund 1 Millionen Franken, nach einem Fehlbetrag von 0,86 Millionen im Vorjahr. Nur dank Spenden und Unterstützungsbeiträgen habe ein noch höherer Verlust verhindert werden können.
Mit Blick nach vorne zeigt sich die Gesellschaft zuversichtlich und hofft, dass sich die Lage zunehmend normalisieren wird. Die Kostenseite bleibe unter Kontrolle und auch die Sommermonate seien trotz des ungünstigen Wetters gut angelaufen, heisst es.
Die Generalversammlung findet am 10. September erneut ohne persönliche Teilnahme der Aktionärinnen und Aktionäre statt. Die Aktionärsrechte können über einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter ausgeübt werden, heisst es. Alle Verwaltungsräte stellen sich der Wiederwahl (awp)
Der Holzverarbeiter Precious Woods hat im ersten Semester 2021 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Auch für das Gesamtjahr seien die Aussichten und Erwartungen positiv. Preiserhöhungen liessen sich derzeit durchsetzen und die Produktivität könne aufrechterhalten bzw. noch leicht verbessert werden.
Den Umsatz für die ersten sechs Monate beziffert das Unternehmen auf 27,2 Millionen Euro, ein Anstieg von 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Sowohl in den Sägewerken von Gabun als auch in Brasilien seien die Produktionsmengen zweistellig gestiegen, teilte Precious Woods am Donnerstag mit.
Das Betriebsergebnis (EBIT) hat der Holzverarbeiter im Berichtszeitraum auf 3,5 Millionen Euro gesteigert, nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 0,4 Millionen zu Buche gestanden hatte. Unter dem Strich kehrte Precious Woods mit einem Nettoergebnis von 1,4 Millionen Euro (Vorjahr -2,3 Millionen) ebenfalls in die Gewinnzone zurück.
Mit Blick auf das Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. Dies wird mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten und der realisierten Umsatz- und Ertragssteigerung im bisherigen Jahresverlauf begründet. Zudem erwarte man eine Reduktion des Warenlagers bei leicht erhöhter Produktion.
«Deshalb gehen wir davon aus, dass wir eine starke Umsatz- und Rentabilitätssteigerung für das gesamte Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr präsentieren können», hiess es in der Mitteilung. Weitere Investitionsprojekte zur Produktivitätssteigerung sowie strategische Wachstumsprojekte sind in der Ausarbeitung, werden aber dieses Jahr nicht mehr realisiert werden.
Für grössere Projekte oder zur Wahrnehmung von kurzfristigen Opportunitäten stehen dem Unternehmen den Angaben zufolge, bedingtes und genehmigtes Kapital zur Verfügung. Ausserdem plane man für das vierte Quartal die Herausgabe einer Anleihe, die für die Refinanzierung und für Projektfinanzierungen verwendet werden solle (awp)
Die Cham Group sieht sich mit der Entwicklung des Papieri-Areals weiterhin auf gutem Weg. Die Roharbeiten sind mittlerweile abgeschlossen und der der Vermietungsstart ist für 2022 vorgesehen.
Der Bau auf dem Papieri-Areal komme gut voran, teilte das Immobilienunternehmen am Donnerstag mit. Wie geplant soll mit der Vermietung der 160 Wohnungen im kommenden Jahr begonnen werden. Im zweiten Halbjahr startet das Projekt nun in die zweite Bauetappe: Es seien zusätzlich zwei Wohnhäuser mit weiteren 100 Wohnungen geplant. Die Baubewilligung werde im September erwartet. Die Vermarktung der neuen Wohnungen soll im zweiten Halbjahr 2021 beginnen.
Zusätzlich plant die Cham Group ein Sportinternat für bis zu 60 Jugendliche des OYM-Colleges auf dem Papieri-Areal. Nach der Baubewilligung soll die finanzielle Abwicklung voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 Platz finden.
Der Bau der Energiezentrale konnte wie angekündigt im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen werden. Im zweiten Halbjahr folge nun die Inbetriebnahme. Auch der Bau des Flusswasserkraftwerkes schreite voran und das Kraftwerkgebäude in der Lorze könne bis kommenden Frühling fertiggestellt werden.
Mit Blick auf die Zahlen hat das Unternehmen im ersten Halbjahr 2021 einen kleinen Verlust von 0,9 Millionen Franken geschrieben, im Vergleich zu 0,7 Millionen im ersten Halbjahr des Vorjahres. Die Begründung dazu lautet, dass die Neubewertung des Immobilienportfolios durch externe Schätzer jeweils erst zum Jahresende erfolgen. Aufgrund des Projektfortschritts erwartet die Cham Group auch 2021 einen Neubewertungserfolg. Im vergangenen Jahr lag dieser bei 48,2 Millionen Franken.
Im Zuge der Bauarbeiten werde sich der Gesamtwert des Immobilienportfolios aufgrund der Investitionen im ersten Halbjahr von 23 Millionen auf 293,3 Millionen Franken erhöhen.
Bisher konnte die Gruppe mit einem Eigenkapital von 279,7 Millionen Franken das Bauvorhaben eigenständig finanzieren. Im zweiten Halbjahr werden im Zuge des Baufortschritts zum ersten Mal auch fremde Mittel zu günstigen Zinskonditionen verwendet (awp)
Die Zürcher Landbank (ZLB) hat im ersten Halbjahr 2021 den Gewinn gehalten. Insgesamt entwickelte sich das Finanzinstitut den eigenen Erwartungen entsprechend. Für das zweite Semester wird mit einer ähnlichen Geschäftsentwicklung gerechnet.
Der Betriebsertrag sank im ersten Semester um 2,0 Prozent auf 5,9 Millionen Franken, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Der Netto-Zinserfolg stagnierte dabei mit 4,2 Millionen Franken auf Vorjahresniveau. Derweil konnte im Kommissions- und Anlagegeschäft das Rekordergebnis des Vorjahres nicht egalisiert werden. Mit 0,6 Millionen gab es einen Rückgang von 14 Prozent.
Der Geschäftsaufwand fiel mit 3,9 Millionen um 6,3 Prozent höher aus. Die Neuausrichtung des Anlagegeschäfts sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung des Geschäftsmodells führten zu diesem geplanten Anstieg, so die Mitteilung. Unter Berücksichtigung niedrigerer Abschreibungen resultierte unter dem Strich ein zum Vorjahr nahezu unveränderter Halbjahresgewinn von 1,3 Millionen Franken.
Die Kundenausleihungen stiegen derweil um 2,0 Prozent auf 806,3 Millionen Franken und auch die Kundengelder legten um 8,3 Prozent auf 676,2 Millionen zu. Die Bilanzsumme betrug zur Jahresmitte 959,4 Millionen Franken (+3,5%).
Im zweiten Semester geht die Bank von einer ähnlichen Geschäftsentwicklung wie in der ersten Jahreshälfte aus. Dies dürfte nach Einschätzung der LZB zu einem mit dem Vorjahr vergleichbaren Jahresabschluss führen (awp)
Die Spar+Leihkasse Riggisberg (SLR) hat im ersten Halbjahr 2021 bei den Ausleihungen und Kundengeldern zugelegt. Unter dem Strich resultierte auch ein klar höherer Gewinn, wie dem am Freitag publizierten Halbjahresbericht zu entnehmen ist.
Angesichts der pandemiebedingt «anspruchsvollen» Rahmenbedingungen spricht die Bank von einem «sehr erfreulichen» Ergebnis. Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Geschäft lag mit 885’000 Franken denn auch 15 Prozent über dem Vorjahreswert. Unter dem Strich blieb ein 16 Prozent höherer Gewinn von 666’000 Franken.
Im wichtigen Zinsengeschäft konnte die Regionalbank vor allem auch dank eines geringeren Zinsaufwandes und hohen Werteberichtigungen im Vorjahr den Netto-Erfolg um 26 Prozent auf 3,3 Millionen Franken steigern. Im deutlich kleineren Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft lag der Netto-Erfolg 12 Prozent über Vorjahr bei 259’000 Franken.
Die Bilanzsumme erhöhte sich in den ersten sechs Monaten des Jahres um 2,7 Prozent auf 609 Millionen Franken per Ende Juni. Die gesamten Ausleihungen lagen Mitte 2021 mit 493 Millionen Franken um 1,4 Prozent über dem Wert von Ende 2020, wobei die Hypothekarforderungen mit 1,6 Prozent auf 483 Millionen etwas schneller anstiegen. Die Kundengelder stiegen derweil um 2,5 Prozent auf 425 Millionen Franken.
Für das zweite Semester sieht die Bank weiterhin die Corona-Pandemie als primäre Herausforderung für den Geschäftsgang. Insgesamt blickt das Management aber positiv auf den weiteren Jahresverlauf (awp)
Die Bank Leerau hat im ersten Halbjahr 2021 mehr verdient als im Vorjahr. Für den Rest des Jahres zeigt sich das als Genossenschaft organisierte Geldinstitut zuversichtlich.
Der Semestergewinn stieg im Berichtszeitraum um 1,2 Prozent auf 0,7 Millionen Franken, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst. Im Vorjahr war der Gewinn infolge von Rückstellungen für Kreditausfälle im Zusammenhang mit der Corona-Krise zurückgegangen.
Im wichtigsten Ertragspfeiler, dem Zinsengeschäft, steigerte die Bank den Netto-Erfolg um 6,9 Prozent auf 4,3 Millionen Franken. Im Gegensatz zur Vorjahresperiode waren keine Wertberichtigungen für mögliche Kreditausfälle mehr notwendig. Die Erfolge aus den weiteren Geschäftsfeldern legten den Angaben zufolge ebenfalls «etwas zu».
«Leicht höher» fiel derweil der Geschäftsaufwand aus. Das Kosten-/Ertragsverhältnis (sog. Cost/Income-Ratio) blieb dennoch unverändert auf tiefen 42 Prozent.
Die Ausleihungen wuchsen in der Berichtsperiode um 0,7 Prozent auf 643 Millionen Franken und die Kundengelder legten um 5,1 Prozent auf 534 Millionen zu. Die Bilanzsumme betrug per Ende Juni 747 Millionen verglichen mit 717 Millionen per Ende 2020.
Mit Blick nach vorne zeigt sich die kleine Bank zuversichtlich. Aufgrund der insgesamt positiven Pandemie- und Konjunkturentwicklung gehe man von einer stabilen Geschäftsentwicklung für die zweite Jahreshälfte aus (awp)
Ausblick
Die Sommerflaute dürfte nach Einschätzung der ZKB nun überwunden sein und zusammen mit den zahlreichen meist guten Halbjahreszahlen der Unternehmen den Handel wieder etwas beleben. (ZKB/mc/ps)
Zusätzliche Informationen zum ZKB KMU Index wie
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