Marktbericht
Zürich – Der ausserbörslichen Handel der Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat in der vergangenen, impulslosen Handelswoche ein schwaches Volumen und wenig Abschlüsse verzeichnet. Der eKMU-X Index schloss praktisch unverändert auf 1’037,40 Punkten.
Insgesamt wurden in 42 nach 65 Transaktionen in der Vorwoche 0,65 Millionen Franken umgesetzt und damit gut 63 Prozent weniger als in der Woche zuvor. Damals hatten insbesondere WWZ und NZZ für einen deutlich höheren Gesamtumsatz gesorgt.
Diese beiden Titel zählten erneut zu den volumenstärksten Aktien, wenn auch mit deutlich geringeren Umsätzen. NZZ generierten in einem Abschluss 131’250 Franken und WWZ in zwei Trades 54’000 Franken. Dazwischen erzielten Regiobank Solothurn 76’975 Franken in vier Transaktionen und SIA Haus 60’000 Franken in zwei Abschlüssen.
Die Wochengewinner blieben ohne nennenswerte Umsätze und Neuigkeiten. Precious Woods stiegen um 5,3 Prozent und Holdigaz um 2,6 Prozent. Gotthard Raststätte und SGV Holding legten um 2,4 bzw. 0,7 Prozent zu.
Derweil verloren Rigibahnen mit einem Minus von 10,4 Prozent mit Abstand am meisten. Griston Holding sanken um 4,6 Prozent, Pilatus Bahnen um 3,4 Prozent und Conzzeta gingen um 2,3 Prozent zurück. Einzig Griston und Conzzeta erreichten ein einigermassen nennenswertes Volumen von 42’000 resp. 49’900 Franken.
Unternehmensnachrichten
Die Savognin Bergbahnen zweifeln an der Bonität des Hotels Cube. Sie verlangen deshalb eine Sicherheitsleistung, bevor sie dem Hotel Geräte für den Verkauf von Bergbahnkarten herausgeben. Dies geht aus einem Urteil des Bundesgerichts hervor. Wie hoch die Sicherheitsleistung sein wird, muss das Bündner Kantonsgericht neu berechnen.
Das Bundesgericht führt in einem am Mittwoch veröffentlichten Entscheid aus, die Savognin Bergbahnen hätten vor dem Kantonsgericht mit präzisen Hinweisen aufgezeigt, weshalb sie befürchteten, dass das Hotel Bahnkarten nicht begleichen könne. Genannt werden im Urteil aus Lausanne Betreibungen, Forderungsprozesse und Presseberichte über Ausstände.
Das Kantonsgericht hatte im vergangenen Dezember eine Sicherheitsleistung von 20’000 Franken pro Saison festgelegt, was von den Bergbahnen nun erfolgreich angefochten worden ist. Das Gericht ging nicht auf die Ausführungen der Bergbahnen ein, wonach die finanziellen Verhältnisse des Hotels prekär seien.
Damit hat es gemäss Bundesgericht das rechtliche Gehör der Bergbahnen verletzt. Das Kantonsgericht muss die Bonität des Hotels deshalb prüfen und gemessen am Ergebnis die Sicherheitsleistung neu bestimmen. Das Regionalgericht Plessur hatte die Vorauszahlung auf 400’000 Franken festgelegt. Das Kantonsgericht hob diesen Entscheid teilweise auf.
Nicht behandelt hat das Kantonsgericht zudem die Forderung der Bergbahnen, dem Hotel sei unter Strafandrohung zu verbieten Bahnkarten an Nichthotelgäste abzugeben. Auch in diesem Punkt muss das Gericht nochmals über die Bücher.
Vereinbarung zu Bergbahnkarten
Das Hotel Cube und die Savognin Bergbahnen schlossen 2005 eine Vereinbarung, wonach den Hotelgästen Bergbahnkarten zu einem fixen und ermässigten Preis abgegeben werden sollen. Damit sollten rund 90 Prozent der Hotelübernachtungen zusammen mit einer Bahnkarte verkauft werden, wie es im Bundesgerichts-Urteil heisst.
Die Zusammenarbeit begann zu kriseln und im Juni 2018 forderte das Hotel gerichtlich, die Bergbahnen hätten die Preise der Bahnkarten für die anstehende Sommer- und Wintersaison bekannt zu geben und zwei Kartengeräte zur Verfügung zu stellen. Im September 2018 stellte das Hotel seinen Betrieb überraschend ein und öffnete seine Türen erst Anfang Jahr wieder.
Das Verfahren vor Gericht ging währenddessen weiter. Drei Mal beugten sich Regionalgericht und Kantonsgericht abwechselnd über den Fall, bis er nun schliesslich vor Bundesgericht gezogen wurde. Nachdem das Kantonsgericht ein viertes Mal einen Entscheid getroffen haben wird, ist wiederum ein Weiterzug ans Bundesgericht möglich. (Urteil 4A_49/2020 vom 3.6.2020) (awp)
Metall Zug macht trotz der Corona-Pandemie wie geplant mit der Abspaltung der Haushaltsgerätesparte V-Zug vorwärts. Die Namenaktien des Unternehmens sollen ab dem 25. Juni 2020 an der SIX Swiss Exchange gehandelt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Die Abspaltung erfolgt mittels Sachdividende. Dabei berechtigt (wie bekannt) eine Metall Zug-Aktie Serie A zum Bezug von einer Namenaktie der V-Zug Holding und jede Metall Zug-Aktie Serie B zum Bezug von 10 Namenaktien. Stichtag ist der 24. Juni.
Die Valoren des abgespaltenen Bereichs werden unter dem Ticker-Symbol VZUG gehandelt werden (Valor 54’248’374, ISIN CH0542483745). Nähere Informationen und ein Informationsmemorandum hat Metall Zug unter einer gesonderten Internetseite veröffentlicht (https://www.metallzug.ch/investoren/abspaltung).
Die Aktionäre der Gruppe hatten an der GV am 24. April die Abspaltung genehmigt. Zum CEO der V-Zug Holding wurde Ende März bzw. per 1. September Peter Spirig ernannt. Nach der Abspaltung wird Metall Zug mit 30 Prozent an der V-Zug beteiligt bleiben. (Medienmitteilung)
Das Bündner Energieunternehmen Repower wird Ende Juni mit der Erneuerung des Wasserkraftwerks Robbia im Val Poschiavo beginnen. Hierfür seien über drei Jahre 125 Millionen Franken budgetiert, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das Schweizer Bundesamt für Energie (BFE) wird dabei einen nicht näher spezifizierten Beitrag leisten.
Der Baustart hätte ursprünglich im Mai erfolgen sollen, doch die Coronavirus-Pandemie zwang die Gruppe, ihren Zeitplan zu verschieben, heisst es in dem Communiqué weiter. Die Inbetriebnahme des gesamterneuerten Wasserkraftwerks ist für Ende 2023 geplant. Durch die Sanierung werde die Produktionskapazität der Anlagen voraussichtlich um ein Zehntel auf etwa 120 GWh steigen. (Medienmitteilung/awp)
Im Kampf ums wirtschaftliche Überleben kommt der Flughafen Bern nicht um weitere einschneidende Massnahmen herum. Das machte der Verwaltungsrat an der ordentlichen Generalversammlung deutlich. Ein weiterer Stellenabbau steht bevor.
Schon das Geschäftsjahr 2019 sei – nach dem Grounding der SkyWork -schwierig gewesen. Die Passagierzahlen gingen letztes Jahr um 76 Prozent zurück, die Anzahl der Flugbewegungen nahm um gut 7 Prozent ab. Der Jahresverlust betrug 1,5 Millionen Franken. Dank einer sehr guten Eigenkapitalbasis könne er verkraftet werden, heisst es im Communiqué vom Donnerstag.
Drastische Ertragseinbussen erlitt die Flughafen Bern AG ab Mitte März durch die Corona-Krise. Durch die Einführung der Kurzarbeit, der Reduktion der Investitionstätigkeit auf ein Minimum und weiteren Massnahmen könne das Überleben in der andauernden Krise gesichert werden, schreiben die Betreiber des Flughafens.
Für die Zukunft prüfte der Verwaltungsrat verschiedene Optionen mit und ohne Publikumsverkehr. In jedem Fall werde es Gebührenerhöhungen für grössere Flugzeugtypen brauchen und eine erneute Reduktion des Personalbestandes.
Die Flughafen Bern AG beschäftigt gegenwärtig rund 90 Mitarbeitende, verteilt auf 51 Vollzeitstellen. Momentan sei von einer moderaten Reduktion des Personalbestandes in den kommenden Monaten auszugehen, heisst es im Communiqué.
Weil noch unklar sei, wie sich der Markt in der Krise entwickle, will der Verwaltungsrat vorerst keinen Strategie-Entscheid fällen. Damit bleibt offen, ob es im Belpmoos künftig noch Publikumsverkehr geben wird oder sich der Flughafen auf Geschäftsfliegerei sowie auf die Bedürfnisse von Bund und Rega beschränkt.
In diesem Sommer wird bekanntlich die neue virtuelle Gesellschaft FlyBair Ferienflüge durchführen, allerdings nicht so viele wie ursprünglich geplant. Von neun geplanten Destinationen blieben sieben übrig.
Ab Mitte Juli wird zunächst Mallorca zweimal wöchentlich angeflogen. Mitte August folgen Kreta und Rhodos und Anfang September die Destinationen Jerez, Kos, Menorca und Preveza. (awp)
Ausblick
Die laufende Handelswoche dürfte erneut in ruhigen Bahnen verlaufen. Möglicherweise hat die zu erwartende Sommerflaute am ausserbörslichen Handel mit der näher rückenden Ferienzeit bereits begonnen. (ZKB/mc/ps)
Zusätzliche Informationen zum ZKB KMU Index wie
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