Marktbericht
Zürich – Im ausserbörslichen Handel der Zürcher Kantonalbank (ZKB) wurde in der vergangenen Handelswoche wieder deutlich mehr umgesetzt. So stiegen die Volumen auf 1,7 Millionen nach 0,6 Millionen Franken in der Vorwoche. Auch die Zahl der Abschlüsse fiel mit 67 nach 62 etwas höher aus.
Der ZKB KMU-Index verbesserte sich leicht um 0,1 Prozent auf 1’168,42 Punkte, insbesondere dank der steigenden Kurse der beiden Energiewerte EW Jona-Rapperswil (+5,4%) und der Energie Zürichsee Linth (+4,1%). Dahinter stiegen Precious Woods um 1,9 Prozent, acrevis Bank um 1,1 Prozent und SGV Holding avancierten um 1,6 Prozent.
Auf der Gegenseite büssten WWZ mit -1,8 Prozent am meisten ein. Holdigaz sanken um 1,0 Prozent und NZZ gingen um 0,8 Prozent zurück. Jüngst wurde bekannt, dass die CH Media, ein Joint-Venture zwischen den AZ Medien und den NZZ Regionalmedien, die 3-Plus-Gruppe übernimmt.
Espace Real Estates Holding AG litten unter Gewinnmitnahmen (-0,6%). Seit Jahresbeginn legte der Titel eine stolze Perfomance hin.
Höhere Volumen gab es in den Partizipationsscheinen von Weleda PS. Sie erzielten gut 232’000 Franken. Über 100’000 Franken generierten auch CKW (156’000 Fr.) und WWZ (138’000 Fr.). Zu allen drei Unternehmen gab es keine Neuigkeiten.
Überhaupt waren Unternehmensneuigkeiten wieder Mangelware. Rigi Bahnen teilte mit, dass Frédéric Füssenich, derzeit Direktor von Engelberg-Titlis Tourismus, per 1. Mai 2020 neuer Chef wird.
Die Aevis Victoria Gruppe expandiert im Wallis und übernimmt die Seiler Hotels in Zermatt. Aevis Victoria hatte den Aktionären der Seiler & Partenaires Holding SA, die über 90 Prozent des Aktienkapitals der Seiler Hotels kontrolliert, ein Übernahmeangebot unterbreitet. Dabei seien bis 16. Oktober 2019 177’750 Aktien oder 98,75 Prozent des Kapitals angedient worden. Die Gesellschaft wird per 01.11.2019 in die Aevis Victoria integriert und konsolidiert. (Quelle: awp)
Unternehmensnachrichten
Vom Titlis auf die Rigi: Frédéric Füssenich, derzeit Direktor der Engelberg-Titlis Tourismus AG, wird neuer Chef der Rigi Bahnen. Der 45-Jährige tritt seine neue Funktion spätestens am 1. Mai 2020 an.
Frédéric Füssenich ist seit knapp zehn Jahren Tourismusdirektor in Engelberg. Davor war er Tourismusdirektor in der Region Sedrun Disentis im Bündner Oberland, wie die Rigi Bahnen AG am Montag mitteilte.
Füssenich ist diplomierter Hotelier Restaurateur, absolvierte ein Betriebsökonomiestudium und einen EMBA-Abschluss an der Hochschule Luzern.
Er tritt in die Fussstapfen von Stefan Otz, von dem sich die Rigi Bahnen im Frühling getrennt hatten. Seither leitet Marcel Waldis interimistisch die Rigi Bahnen.
Die Trennung von Otz erfolgte wegen unterschiedlicher Vorstellung bezüglich Unternehmensführung und -entwicklung. Otz war wegen seiner Ausbaupläne in Kritik geraten. Das Unternehmen erzielte 2018 ein Rekordergebnis, Otz wollte damit kräftig investieren.
Unter anderem soll die Luftseilbahn von Weggis LU auf Rigi Kaltbad ersetzt werden. Die geplante Gondelbahn stösst in Umweltschutzkreisen auf Kritik, die geplante Entwicklung gehe nicht in Richtung Nachhaltigkeit.
Pro Jahr reisen bereits über 800’000 Gäste auf die Rigi. Otz sagte in seiner Amtszeit, auch eine Million hätten Platz. Anwohner und Naturschützer forderten eine Obergrenze von 800’000 Gästen. Und kürzlich sagte der Interim-CEO: «Die Rigi verträgt mehr als eine Million Gäste.»
Das Bundesverwaltungsgericht hat gut ein Dutzend Beschwerden gegen den Südanflug auf den Flughafen Bern abgelehnt. Damit rückt das satellitengestützte Instrumentenanflugverfahren aus südlicher Richtung in Bern-Belp einen Schritt näher.
Die Flughafen Bern AG hatte 2013 beim Bund das Gesuch um Bewilligung dieses Verfahrens eingereicht. Nach dem Einreichen der Unterlagen gingen beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BazL) über 300 Einsprachen von Einzelpersonen, mehreren Gemeinden und Organisationen ein.
Das BazL lehnte aber die Einsprachen ab, worauf gut ein Dutzend Einsprecher ihre Opposition weiterzogen. Dazu gehören die kantonale Vereinigung gegen Fluglärm (VgF) und ihr zufolge die Gemeinden Münsingen und Kiesen sowie die Segelfluggruppe Bern und der Aero-Club der Schweiz.
Die VgF hat nun am Freitag den Entscheid des Gerichts bekanntgegeben. Ein Sprecher des Bundesverwaltungsgerichts bestätigte auf Anfrage, dass das Urteil vorgestern gefällt wurde. Veröffentlicht wird es erst in einer Woche.
«Vereinfachung des Betriebs»
In ihrer Beschwerde machte die Vereinigung geltend, der Umweltverträglichkeitsbericht zum Südanflug sei lückenhaft und die Routenführung sei nicht lärmoptimiert. Auch eine Verweigerung des rechtlichen Gehörs habe es gegeben.
Der Südanflug führe zusammen mit der geplanten vierten Ausbauetappe zu mehr Flugverkehr und Fluglärm, sagt die Vereinigung auch. Die Flughafen Bern AG sagte hingegen stets, das satellitengestützte Anflugverfahren aus Süden habe keinen Einfluss auf die Anzahl Flugbewegungen.
Mit dem neuen Anflugverfahren gehe es darum, die Sicherheit zu verbessern. An- und abfliegende Flugzeuge flögen sich künftig nicht mehr entgegen und das Kreuzen von Flugwegen werde reduziert, gab die Flughafen Bern AG Anfang 2018 an. Mit dem neuen Verfahren werde es auch weniger Durchstarts und Ausweichlandungen geben.
Insgesamt werde es weniger Wartezeiten in der Luft und am Boden geben und der Betrieb vereinfache sich. Der Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts kann noch ans Bundesgericht weiterzogen werden. Die VgF hat noch nicht entschieden, ob sie das tut.
VgF sieht auch «Lichtblick»
Aktuell sei es im Aaretal und um den Flughafen Bern «zwar ruhiger geworden», sagt die VgF auch. Nach dem Konkurs von SkyWork Airlines gebe es keine Linienflüge und nur noch wenige Charterflüge. «Jedoch wäre es naiv anzunehmen, dieser ruhige Zustand werde länger andauern», so die VgF.
Ein «Lichtblick» im Urteil seien Ausführungen des Gerichts zum Flugbetrieb in Randstunden. Das Gericht schreibe, das BazL hätte Einschränkungen des Flugbetriebs zum Schutz der Ruhe am frühen Morgen in diesem Verfahren prüfen sollen.
Nach dem Konkurs von SkyWork seien die entsprechenden Massnahmen wegen der derzeit geringen Anzahl von Flugbewegungen aber nicht dringlich. Allerdings sei in dieser Frage ein neues Verfahren durchzuführen.
Bis heute sind rund 1,9 Millionen Zeitungsseiten der «NZZ» publiziert worden. Nun wird diese enorme Menge digitalisiert und ab 2021 online auf e-newspaperarchives.ch verfügbar sein. Der Kanton Zürich stellt dafür 500’000 Franken aus dem Lotteriefonds zur Verfügung.
Für das Projekt mit Pilotcharakter kooperieren die «NZZ», die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) und die Zentralbibliothek Zürich (ZB). Damit wird erstmals eine «deutschsprachige Tageszeitung von weltweiter Ausstrahlung» über einen Schweizerischen Bibliotheksservice vollständig verfügbar sein, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.
Die Jahrgänge 1780 bis 1950 wurden bereits für ein Forschungsprojekt des Instituts für Computerlinguistik der Uni Zürich gescannt. Jetzt können auch die restlichen Ausgaben der «NZZ» digitalisiert werden. Frei auf der Plattform zugänglich sind ab 2021 alle Ausgaben mit Ausnahme der letzten 25 Jahre. Neuere Ausgaben unterliegen einem Bezahlmodus.
Insgesamt fallen für das Projekt Kosten in Höhe von rund 1 Million Franken an. Die Hälfte übernimmt der Kanton Zürich, NB und ZB steuern je 20 Prozent bei. Mit 100’000 Franken beteiligt sich die UBS Kulturstiftung am Digitalisierungsprojekt. Die Plattform e-newspaperarchives.ch (e-npa.ch) wird von der NB betrieben.
Ausblick
Der Handel dürfte weiterhin in ruhigen Bahnen verlaufen. Auf der KMU-Agenda stehen keinen interessanten Neuigkeiten an. Anleger dürften derweil mit Blick auf die zahlreichen Bergbahntitel gespannt auf den Start der Wintersaison 2019/20 warten. (Quelle: awp) (ZKB/mc/ps)
Zusätzliche Informationen zum ZKB KMU Index wie
- aktuelle Nebenwert-Kurse
- Kursverläufe
- Unternehmensporträts
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finden Sie bei der Zürcher Kantonalbank hier…